Ein Blick in die Glaskugel für 2015

Das folgende ist vielleicht eine private Wunschliste, die sich an den Möglichkeiten orientiert, die langsam zur technischen Reife kommen.

Ich hoffe, dass wir 2015 folgende Dinge zu sehen bekommen werden:

  • Neue DSLRs von Canon, die die bestehenden in Auflösung und Dynamikumfang deutlich übertreffen. Auflösungen im Bereich von 46-54 MP sind bei einer Vollformat sinnvoll umzusetzen, Die Pixeldichte einer EOS 70D entspricht bei Vollformat 51,7 MP. Wichtiger ist aber ein verbesserter Dynamikumfang, den braucht man nämlich viel häufiger als hohe Auflösung.
  • Eine profitaugliche spiegellose Vollformatkamera. Die Sony A7-Reihe ist eine willkommene Ergänzung im Kameramarkt, in bestimmten Bereichen kann man mit den Kameras großartig arbeiten (Landschaft, Architektur z.B.), aber für den echten Allroundeinsatz fehlt es an AF-Leistung und das Bedienkonzept und die Handhabbarkeit könnten auch verbessert werden. Ich vermute, das Sony in dem Bereich zeigen wird, was Sie können. Wenn Sie nicht vorher von Nordkorea erledigt werden  😉
  • Studioblitzanlagen mit HSS. Ich schrieb ja schon in dem Artikel zur Photokina 2012, dass ich die Hersteller nerve, endlich Highspeedsync mit großen Akkugeneratoren zu ermöglichen. Es gab Nischenprodukte, aber die großen Hersteller haben sich zurückgehalten. Prophoto hat es nun endlich getan: http://www.profifoto.de/index.php?id=342&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=22495. Andere werden wohl folgen. Ich werde jedenfalls nichts mehr ohne HSS kaufen.
  • Echte Electronic Shutter. Ein Verschluss muss nicht mechanisch sein, der Sensor selbst kann sich und die Begrenzung der Belichtungszeit kümmern. Elektronische Verschlüsse werden ein Trend werden, ich hoffe, dass die dann so gut umgesetzt werden, dass man nicht mehr über Blitzsynchronzeiten nachdenken muss. Dannn würden die Blitzanlagenhersteller etwas spät kommen, aber es wird ja auch nicht gleich jeder mit einem elektronischen Verschluss arbeiten.
  • Größere Sensoren in spiegellosen Systemen. Nikon hat sein spiegelloses System viel zu klein dimensioniert, gegen die Konkurrenz durch Smartphones hat das System auf Dauer keine Chance. Eine Vollformat ist nicht unwahrscheinlich, selbst von Canon könnte so etwas kommen, wenn auch vielleicht noch nicht im nächsten Jahr. Und warum soll bei 24*36mm Schluss sein? Das erste echte Mittelformatsystem als Spiegellose kann auch vor der Tür stehen. Es gibt zwar schon Rückteile an kurzen Bodies wie von Alpa, aber das zähle ich noch nicht zu dem, was ich vom Markt erwarte.
  • Wind im Mittelformatmarkt. Mittelformat wird bezahlbarer werden. Pentax hat mit der 645Z gut vorgelegt, die Kamera ist mit knapp 8000€ nicht schlechter als andere für 25.000€. Das Objektivsystem kann noch etwas Ausbau vertragen. Da der Markt von unten Druck verspührt, werden auch andere Hersteller überlegen, ob sie nicht nach oben ausweichen. Der Markt ist da, allerdings wird die Qualität der kommenden Vollformatkameras es dem Mittelformat auch nicht leicht machen. Mittelformat wird bleiben, ob das auch für alle Mittelformathersteller gilt, oder ob sich das Feld da verschieben wird, ist eine zweite Frage.
  • Großartige Objektive. Man darf nicht vergessen, dass die Entwicklung im Objektivmarkt genauso groß war, wie bei den Kameras. Wir arbeiten teilweise noch mit alten Scherben, aber es werden auch 2015 ein paar Objetive auf den Markt kommen, die die älteren deutlich in den Schatten stellen. Sigma sollte ein 85er in der Art-Serie herausbringen.
  • 4K in normalen DSLRs. Die nächste Runde der Kameras sollte 4K-tauglich sein. Ob man für Video immer dazu greifen sollte, ist eine zweite Frage, aber die Möglichkeit 30 Bilder pro Sekunde in über 8MP aufzuzeichnen ist auch für Fotografen spannend.
  • Innovationen in der Suchertechnik. Auch in einer DSLR muss ein Sucher nicht nur eine Mattscheibe sein. Ob ein hybrider Sucher, der optische mit elektronischen Elementen so gut verbindet, dass er für Video und Spiegelreflexfotografie gleichermaßen geeignet ist, bereits nächstes Jahr kommt, weiß ich nicht, aber der Bedarf wäre da.

Ich erwarte, dass 2015 eines der spannendsten Jahre für die Entwicklung der Digitalfotografie wird. Ich beneide die Industrie nicht, denn es treten echte Sättigungsefekte im Markt ein, für viele ist das, was sie jetzt besitzen, einfach schon gut genug. Aber für die, die echte Leidenschaft besitzen und hohe Ansprüche haben, wird es aufregend bleiben. Ich gebe zu, dass meine Entwicklungserwartungen langsam überholt werden und es sind schon Dinge am Horizont zu erkennen, die noch verrückter sind. 21 Blenden Dynamikumfang? Dauert gar nicht mehr lange…

 

Canon DPP 4 jetzt auch für mehr Kameras

Canon hat die neue Version von EOS Professional für deutlich mehr Kameras freigegeben. Unter
http://www.canon.de/Support/Consumer_Products/products/cameras/Digital_SLR/EOS_5D_Mark_II.aspx?type=download&language=DE&os=

können Sie die Version 4.1.50 herunterladen (etwas nach unten Scrollen, ich wollte Ihnen die Betreibssystemauswahl nicht abnehmen. Die 5D Mark II, 70D, 700D und 100D werden nun ebenfalls unterstützt. Ich fand die 3er-Version immer fast unbedienbar, wenn man nicht nur einen kleine Auswahl in einem eignen Verzeichnis bearbeiten wollte. Die 4er ist schnell und kommt auch mit Riesen-Verzeichnissen gut zurecht. Auch für echte Lightroom-Verwender lohnt sich ein Download, denn es gibt immer Situationen, in denen DPP ein besseres Ergebnis liefert als Lightroom, z.B. bei stark farbigem LIcht.

Die Software ist kostenlos und inzwischen recht ausgereift und sauber, so dass wenig gegen eine Installation spricht.

Canon: Neues 100-400mm endlich vorgestellt

In den Kamerabüchern schrieb ich schon vor einer ganzen Weile, dass Canon an einem Nachfolger zum Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM arbeitet. Nun ist er endlich da:

http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/EF_Lenses/Zoom/EF_100-400mm_f4.5-5.6L_IS_II_USM/

Mit gut 2000€ ist es deutlich teurer als der Vorgänger, es gibt leider noch keine MTF oder Tests, aber man kann davon ausgehen, dass es hervorragend sein wird.

Das 11-24mm f4L scheint auch nur noch wenige Tage von seiner offiziellen Vorstellung entfernt zu sein.

Noch 7 Tage auf Arte: Diana Vreeland

Wer sich auch nur ein wenig für die Modefotografie interessiert, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich diese spannende und inspirierende Dokumentation über Diana Vreeland auf Arte anzuschauen:

http://www.arte.tv/guide/de/045147-000/diana-vreeland?autoplay=1

Diana Vreeland hat bei Harpers Bazaar und Vogue sehr großen Einfluss auf ihre Zeit gehabt. Richard Avedon, Irving Penn und David Bailey haben Geschichten für sie fotografiert. Der Film ist voller großartiger Bilder und interessanter Geschichten. Anschauen!

Canon EOS 7D Mark II: Erste Eindrücke

Ich will hier nicht die technischen Daten oder die Pressetexte wiederholen, sondern aus meiner Perspektive die Besonderheiten der neuen Canon-DSLR beschreiben. Die beiden Kameras, die im Canon Programm am nächsten positioniert sind, sind die EOS 70D und die 1D X. Der Sensor ähnelt sehr der 70D und ist in der Bildqualität nur einen Tick besser als bei dieser Kamera. Das merkt man besonders in den Schatten bei hohen ISO-Zahlen. Ob das nur an der verbesserten Prozessorleistung durch die beiden Digic6-Prozessoren liegt, wird man sehen. Ich werde hier RAWs posten, sobald mir auch die 7D2 vorliegt (Ja, ich habe sie bestellt).

Ich habe beim CPS schon manchmal gequengelt, dass Canon endlich mal den 63-Zonen Belichtungssensor aufgeben sollte, um etwas genaueres und besseres einzubauen. Bislang gab es das nur bei der 1D-X, nun hat Canon auch darunter ein sehr gutes System eingebaut, 150.000 RGB-Pixel statt 63 Rot-Blau-Felder. Zusätzlich gibt es noch Infrarotpixel, die dazu da sind, Gesichter auszumachen und die Belichtung für diese zu optimieren, was besonders beim Blitzen wichtig wird. Das neue System hat folgende Vorteile:

  • kleinteiligere Messung, damit kann das Ausfressen der Lichter vermieden werden
  • Messung nach RGB-Kanälen: Auch das Zulaufen der Einzelfarben oder eine Belichtungsabweichung durch extreme Farbtemperaturen lassen sich damit vermeiden
  • Bessere Blitzlichtmessung
  • die RGB-Daten des Messsensors werden zum Tracking bewegter Motive verwendet. In Verbindung mit den 65 Kreuzsensoren ist so eine viel bessere AF-Nachführung möglich

Canon hat noch nie ein AF-System gebaut, dass einen so großen Bereich des Suchers abdeckt. Sie haben kaum noch Einschränkungen, wohin Sie Ihren AF-Punkt legen können. Zudem gehen die mittleren Felder bis Anfangsblende f8 und die Lichtempfindlichkeit bis -3LW. Letzteres ist 6D-Niveau.

10 Bilder pro Sekunde, eine Verschlusslebensdauer von 200.000 Auslösungen und eine deutlich verbesserte Wetterabdichtung werden nur noch von der viermal teureren EOS 1D X getoppt. In der Praxis wird man nun viele Jobs mit einer 7D2 machen können, für die man früher eine 1D X brauchte. Wahrscheinlich dauert es bis zu einem Nachfolger der 1D X auch nicht mehr ewig.

Der Sucher zeigt nun deutlich mehr Informationen als in vorigen Modellen an, eine gute Sucher-Wasserwaage ist nun auch an Bord. Das gab es vorher zwar auch schon, aber ich fand die immer anstrengend zu verwenden.

Erste Tests mit dem Dual-Pixel-AF waren mehr als eindrucksvoll, auch für jemanden, der die 70D sehr gut kennt. Die enorme Prozessorleistung beschleunigt die Fokussierung noch einmal deutlich. Eine AF-Reaktionsanpassung ist nun auch für den Livebildmodus möglich.

Im Videobereich gibt es nun 60p bei Full-HD, Codec-Wahl und Clean-HDMI-out für externe Rekorder. Der DualPixel-AF ist ein gutes Argument für die Kamera, aber wenn ich rein Video machen würde, wäre die EOS 7D Mark II wohl trotzdem nicht meine erste Wahl. In der Sport und Tierfotografie ist sie allerdings kaum zu schlagen, für People sehr gut, obwohl dort Vollformat seine Stärken ausspielt.

Ein paar andere Details sind auch erwähnenswert, wie das integrierte GPS mit Kompassfunktion oder die automatische Flimmererkennung. Bei Leuchtstofflicht passt die 7D2 immer den optimalen Zeitbereich ab, so dass die Bilder in Farbe und Belichtung konstant bleiben.Die internen Objektivkorrekturen umfassen nun auch die Verzeichnung, was besonders für Video praktisch ist. Die Helligkeitsanpassung des LCD-Bildschirms erfolgt automatisch wie bei der 5D Mark III.

Dass der Nachfolger der EOS 7D eine großartige Kamera werden würde, war abzusehen. Canon hat sich ja auch genug Zeit damit gelassen. Gibt es auch Schwächen? Mir persönlich fallen da folgende ein:

  • Kein Touchbildschirm: gerade beim DualPixel-AF ließe sich damit die Schärfe wundervoll schnell zuweisen und die Bedienung der Menüs stark beschleunigen. 70D-Besitzer wissen, was ich meine.
  • kein UHS-II: Der neue SD-Karten-Standard wird leider noch nicht unterstützt, wer die Geschwindigkeit der Kamera wirklich nutzen will, braucht schnelle CF-Karten (Die Kamera hat je einen SD- und CF-Slot, wie auch die 5D3)
  • keine wirklich neue Sensortechnik: Canon sollte beim Dynamikumfang aufholen, mit der 7D2 ist dies noch nicht passiert. 2015 wird technisch wohl ein aufregenderes Jahr, was Revolutionen betrifft.
  • kein 4K: In der Praxis ist das zwar ein Datenmonster, aber die Mitbewerber haben 4K-Video schon im Angebot. Es kann aber sein, das Magic Lantern das möglich machen wird, die Prozessorleistung sollte reichen.

Mein Fazit: Eine großartige Kamera mit enormen Praxisvorteilen, die professionellste APS-C Kamera des Marktes. Als Amateur würde ich mir aber überlegen, ob ich mit der 70D nicht genauso gut bedient wäre und so mehr Geld für Objektive übrig hätte.

 

Tipp: Chargesheimer im Ruhrmuseum Essen

Noch bis zum 15. Januar werden die Ruhrgebietsfotos von Chargesheimer in Essen ausgestellt. Die Bilder stammen hauptsächlich von einer ausgedehnten Ruhrgebietsreise im Jahre 1957, die er mit Heinrich Böll für ein Buchprojekt unternahm.

Die Ausstellung ist für jeden fotografisch interessierten, jeden Menschen mit Ruhrgebietsbezug oder mit zeitgeschichtlichem Interesse zu empfehlen. Nah am Menschen und mit Sympathie fotografiert liefert sie ein faszinierendes Zeitbild ab. Die Prints sind gut beleuchtet in einem riesigen Kohlebunker der alten Kohlenwäsche auf der Zeche Zollverein ausgestellt. Selten passen Ort und Ausstellung so gut zueinander.

http://www.ruhrmuseum.de/sonderausstellungen/aktuell/sonderausstellung-detail/newsdetail/chargesheimer-die-entdeckung-des-ruhrgebiets///2013/04/15/

Photoshop CC 2014 erschienen

https://helpx.adobe.com/de/photoshop/using/whats-new.html

Unter diesem Link sin die wichtigsten Neuerungen in Photoshop zusammengefasst. Adobe hat sich außerdem endlich entschlossen, das  Lightroom/Photoshop-„Sonderangebot“ ständig zu verlängern, sondern den Preis dauerhaft anzubieten.

Wer die neuen Dinge ausprobieren möchte und nicht weiß, womit er anfangen soll, kann sich die Schärfemaske, das inhaltsbasierte Füllen mit Farbanpassung und die Bewegungsunschärfe nach Pfad vornehmen.

Canon Digital Photo Professional 4.0 kommt (DPP4.0/Download)

Canon hat die Veröffentlichung der neuen Version von Digital Photo Professional angekündigt:

http://cpn.canon-europe.com/de/content/news/digital_photo_professional_4_0_launched.do
 (englisch)

Wer nicht warten möchte, kann die Software auch schon auf der australischen (Windows) oder Neuseeländischen Canon-Webseite herunterladen, allerdings nur, wenn er die Seriennummer einer aktuallen Canon-Vollformatkamera angibt. Wer keine hat, kann mit der Software auch nichts anfangen, denn es werden zum Start nur die 1DX, 5D Mark III und 6D unterstützt. Ich hoffe, dass Canon das noch ändert, denn auch Profis arbeiten gerne mit den APS-C-Kameras und wenn man dann immer die Raw-Konverter-Version wechseln muss, ist das keine Lösung für einen guten Workflow.

Die neue Version ist aber tatsächlich deutlich besser geworden, während die alte bei großen Verzeichnissen fast unbenutzbar wurde, ist die neue wirklich schnell.

DPP4

DPP 4.0

Download für Windows: http://support-au.canon.com.au/contents/AU/EN/0200372802.html

Download für Mac: http://support-nz.canon.co.nz/contents/NZ/EN/0200372902.html

Ausprobieren lohnt sich, die Software wird kostenlos bleiben, ich hoffe, dass Canon sie auch für kleinere Cameras verfügbar machen wird.

Canon: Zwei neue Weitwinkelobjektive

Canon wird heute zwei neue Objektive vorstellen, das EF 16-35mm f/4L IS und das 10-18mm f/4.5-5.6 EF-S IS STM. Das erste ist ein guter Nachfolger für das EF17-40mm f4L, aber mit IS und deutlich besserer Leistung, das zweite eine sehr günstige Möglichkeit, an einer APS-C-Kamera in den starken Weitwinkelbereich zu kommen.

http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/EF_Lenses/EF-S/EF-S_10-18mm_f4.5-5.6_IS_STM/index.aspx http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/EF_Lenses/Wide_zoom/EF_16-35mm_f4L_IS_USM/index.aspx

Canon:

Die Objektive sind voraussichtlich ab Ende Juni 2014 für
1019* Euro (EF 16-35mm 1:4L IS USM) und ab Ende Mai 2014 
für 279* Euro (EF-S 10-18mm 1:4,5-5,6 IS STM) erhältlich.

Update:

Ich habe inzwischen mit beiden gearbeitet und kann eine Kurzkritik abliefern:

EF 10-18mm: Die optische Qualität ist gut, der Fokusmotor flüsterleise (naja. eher unhörbar). Der Stabilisator ist auch bei einem Ultraweitwinkel sehr sinnvoll. Wenn man in einer dunklen Kirche mit ISO 800 noch etwas abblenden kann oder in der Dämmerung aus der Hand fotografiert, dann merkt man, dass ein IS in der Praxis eben doch sinnvoll ist, auch bei kurzen Brennweiten. Für alle, die nicht viel Geld ausgeben wollen, ist dieses Objektiv die beste Möglichkeit, in den starken Weitwinkelbereich zu kommen.

1/5s bei 18mm, f5,6 und ISO1250

1/5s bei 18mm, f5,6 und ISO1250

St-Joseph-10mm

1/4s bei f7,1, 10mm und ISO 640

EF 16-35mm f4L IS: toll verarbeitet, optisch sehr gut, erstaunlich wenig anfällig gegen Flares, filtertauglich, guter Bildstabilisator. Die anderen Weitwinkelzooms für Canon kommen an dieses Objektiv nicht heran. Das ist ein Arbeitspferd mit enorm guter Alttagstauglichkeit.

Update II: Und damit unterstützen auch Photoshop und Lightroom die neuen Objektive: http://labs.adobe.com/downloads/cameraraw8-6-cc.html

 

Canon Cashback 2014

Von Zeit zu Zeit legt Canon ein Cashback-Programm zur Absatzförderung auf . Wer ein bestimmtes Produkt in einem bestimmten Zeitraum kauft und den  EAN-Code der Originalverpackung mit einem Formualr einschickt ein Foto der Rechnung hochlädt und die EAN-Nummer angibt, erhält eine Summe zurücküberwiesen. Wer z.B. das EF 24-70 f2,8L II kaufen möchte und dies bis zum 31.7.2014 tut, bekommt 250€ zurück, wenn das Produkt registriert und die Unterlagen einreicht.

Alles, was Sie dazu wissen müssen, hat Canon hier zusammengefasst:

http://www.canon.de/summer-cashback/#eligibleproducts

UPDATE: Diesmal ist alles einfacher und Sie müssen Ihre Originalverpackung nicht mehr zerschneiden. Mit Rechnung und Karton ist das in zwei Minuten gemacht.

 

Fotoausruestung gestohlen, stolen Photo-Equipment

Folgende Geraete sind mir auf Teneriffa entwendet worden, bitte kontaktieren Sie mich, falls Sie irgendwo auftauchen oder Sie Ihnen angeboten wurden:

Canon EOS 6D: SN 023023001634

Canon EF 24-70mm f2,8 L II: SN 9200000557

Canon Speedlite Transmitter ST-E3-RT 0301000601

Canon Speedlite 600EX-RT 0201111465

Nikon Konverter TC-20E III 267469

Blitz Nikon SB-910 2309703

english: You will find a list of stolen equipment above. Please contact me immidiately, if will will encounter one or more of these items.

 

 

Film und Inspiration

Selbst wenn man nur Fotos macht und nicht selbst filmt, ist das Kino eine großartige Quelle der Inspiration. Noch schöner ist es, wenn man von echten Könnern Tipps bekommt über das, was sie wirkliche lieben. Empire hat 21 Kameraleute nach Ihren Lieblingseinstellungen aus der Filmgeschichte befragt und einen schönen Online-Artikel daraus gemacht (englisch):

http://www.empireonline.com/features/cinematographers/default.asp

Ein Film wird gleich zweimal erwähnt: Soy Cuba (Ich bin Kuba) von Mikhail Kalatozov/Kamera: Sergey Urusevsky. Der Film ist schon 50 Jahre alt, hat aber eine unglaublich frische Kamerarbeit, hier die Eröffnungssequenz:

https://youtu.be/eOLVm_9UcRw

JPEG mit 12 Bit Farbtiefe

Das Institut für Angewandte Informatik in Leipzig, sozusagen die Gralshüter des JPEG-Standards, hat heute eine neue Library für JPEG herausgegeben. Neben verlustfreier Komprimierung unterstützt JPEG nun auch Farbtiefe bis zu 12 Bit pro Farbkanal. Das ist etwas, was JPEG sicher zukunftstauglicher macht, die Beschränkung auf 8Bit war der größte Nachteil des Formats. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die neuen Möglichkeiten Verbreitung finden werden, ich bin aber deutlich optimistischer als ich es bei JPEG2000 war, das inzwischen ja auch tot ist.

 

http://www.infai.org/jpeg

CMOS auch im Mittelformat

Es gibt Neuigkeiten von Hasselblad. Im März kommt eine Mittelformatkamera mit CMOS-Sensor. Bislang wird in diesem Bereich noch mit CCD-Sensoren gearbeitet, die aber sehr langsam sind und keine hohen ISO-Werte unterstützen. Zwei Bilder pro Sekunde und ISO 6400 bei 15 Blendenstufen Dynamikumfang sind angekündigt.
PhaseOne will am Freitag morgen ebenfalls ein Rückteil mit diesem Sensor ankündigen.

Inzwischen hat auch Pentax eine Kamera mit diesem von Sony gebauten Sensor angekündigt. Diese wird wohl die günstigste von den dreien werden, aber mit Schwenkbildschirm, Wetterabdichtung und brauchbaren AF-System durchaus technisch interessant.

 

http://press.hasselblad.com/press-releases/2014/2014-01-21_h5d-50c.aspx

AF-Probleme an der EOS 70D?

In den Foren und auf Amazon liest man von einigen Nutzern, die mit dem Phasen-AF der EOS 70D keine scharfen Bilder erhalten. Ich selbst habe mit meiner 70D inzwischen über 10.000 Aufnahmen gemacht und keine Probleme mit der Kamera festgestellt. Das heißt nicht, dass ich nicht auch mal Probleme hatte, aber diese hatten ihre Ursache nicht in der 70D.

100%-Auschnitt

100%-Auschnitt

Die 70D setzt den Schärfepunkt hier sehr exakt

Die 70D setzt den Schärfepunkt hier sehr exakt

Wenn die Bilder nicht scharf werden, ist ein Problem da, aber ich vermute, dass es sich nicht um ein Serienproblem mit der 70D handelt, sondern die Kamera selbst bei den meisten Besitzern einen guten Job macht. Ich habe sicher mehr Objektive als der durchschnittliche Anwender und auch mehr Kameras, so dass ich Schärfe-Effekte schnell eingrenzen kann. Mein EF 50mm f1,4 USM macht an APS-C-Bodies normalerweise großenteils unscharfe Aufnahmen. Da kann die Kamera nichts dafür, das liegt am Objektiv. Nach einer AF-Feinjustierung ist die Schärfe im brauchbaren Bereich, aber ganz und immer perfekt wird sie nicht, weil das Objektiv keinen stufenlosen AF-Motor besitzt. Die Kamera muss sich also mit diesem Objektiv bei bestimmten Motivabständen entscheiden, ob sie die Schärfe etwas vor oder hinter das Motiv setzt, zusätzlich zu der Tatsache, dass dieses Objektiv meist erst nach Fokusfeinabstimmung vernünftig verwendbar ist. Mein 50mm f1,4 hat an der 70D einen Offset von +13 und liegt damit weiter daneben als jedes andere Objektiv. Der Großteil braucht bei mir keine Justage, ein paar lichtstarke Objektive liegen bei -3 bis +5 in der Feinabstimmung. Das Sigma 35mm f1,4 A war bei mir an keiner Kamera wirklich auf den Punkt, hier würde ich empfehlen, das Sigma USB-Dock gleich mit zu kaufen und eine Abstimmung vorzunehmen. Auch hier gilt, die Kamera kann nichts dafür, das (sehr gut lösbare) Problem liegt am Objektiv. Canon arbeitet übrigens an einer automatisierten AF-Feinabstimmung, erste Patente wurden gerade veröffentlicht. Aber das ist technisch noch nicht so weit und bis dahin gilt, dass der anspruchsvolle Nutzer gerade bei lichtstarken Objektiven für optimale Ergebnisse die AF-Feinabstimmung verwenden sollte, sobald er Probleme festgestellt hat. Nicht umsonst ist das bei allen professionelleren DSLR- Kameras eingebaut, das Feature finden Sie auch in der 1DX und 5D Mark III, auch wenn diese eines der besten AF-Systeme überhaupt eingebaut haben. In der Nikon D800 ist das auch drin, das ist also keine Canon-spezifische Lösung und das Sigma das USB-Dock so günstig anbietet, spricht auch dafür, dass sie einen Massen-Bedarf sehen.

In seltenen Fällen kann das Problem auch umgekehrt auftreten: AF-Bilder bei Verwendung des Suchers werden scharf, bei Livebild hingegen unscharf. Mein Sigma 50mm f2,8 Makro zeigte z.B. diesen Effekt. Das lag hier auch an einer älteren Konstruktion mit grobstufigem Fokusmotor. Es gibt auch Objektive, die generell eher zufällige Ergebnisse liefern, ich habe mal ein älteres Tamron-Makro getestet, dass jedes mal den Schärfepunkt geraten hat, da half auch keine Justage, die hatten das AF-Protokoll oder die mechanische Ausführung so schlecht umgesetzt, dass nur manuell noch sinnvoll fokussiert werden konnte.

Ich will nicht sagen, dass Schärfeprobleme nie an der Kamera liegen, das kommt vor, das gibt es auch als Serienfehler, wie bei der D800 am Anfang. Wenn Sie eine Kamera zum Service schicken, kann die dort genauer eingestellt werden, als Sie das selbst können. Allen, die Probleme erfahren, möchte ich aber raten sich folgende Fragen zu stellen:

1. Können Sie das Problem bei OneShot-AF, mittlerem AF-Sensor und einem unbewegten und kontrastreichen Motiv reproduzieren? Verwacklung ebenfalls ausgeschlossen?

2. Tritt das Problem nur bei den üblichen Verdächtigen auf? D.h. Objektive, deren Konstruktion noch in die 90er Jahre zurückreicht, wie z.B. alte Makros von Fremdherstellern, die noch keinen Bildstabilisator haben und besagtes EF50mm f1,4?

3. Kann eine AF-Feinabstimmung das Problem soweit minimieren, dass entspanntes Arbeiten mit hinreichender Fokussicherheit möglich wird? Wenn ja, ist das Problem gelöst.

4. Wenn nein, lässt sich das Problem des Objektivs an anderen Kameras reproduzieren? Wenn das nur bei Ihrer Kamera auftaucht und eine AF-Feinabstimmung nichts gebracht hat, dann sollte die Kamera wahrscheinlich zum Service. Wenn das Objektiv nicht justierbar ist und auch an anderen Kameras muckt, muss es entweder zum Service oder sollte bei manch älterer Konstruktion nur noch mit Einschränkungen eingesetzt werden, also manuell fokussiert werden. Der Service kann bei konstruktionsbedingten Schwächen nämlich auch nichts machen.

Wenn Sie ein Objektiv justieren, dann nehmen Sie dazu am besten ein Testmotiv in 50-facher Entfernung der Brennweite, bei 50mm also 2,5m.

Wenn Sie eigene Erfahrungen (positiv oder negativ) gemacht haben, würde ich mich über Kommentare unter diesem Beitrag freuen.

Update: Siemens_Testbild-Westbild

Unter obigem Link können Sie ein Testbild für eigene Fokustests herunterladen. Über Rückmeldungen in den Kommentaren würde ich mich freuen. Ich habe von Leuten gehört, bei denen eine Feinjustierung alle Probleme behoben hat, aber auch von welchen, die wohl ein echtes Problem mit der Kamera haben.

 

 

 

 

 

Nicht so viel passiert…

Wir haben 2014, mit der CES die erste große Messe des Jahres, aber so viel neues gibt es nicht zu berichten. Die spannendste Neuigkeit für mich, der ich seit Jahren über die vorhandenen 50mm-Objektive stänkere, ist, dass SIGMA endlich ein 50mm f1,4 der A-Serie rausbringt. Es soll laut Hersteller besser als das 35er der gleichen Reihe sein, selbst wenn es nur genauso gut wäre, wäre es immer noch das beste 50mm mit AF auf dem Markt.

Ein weiterer Trend ist, dass 4K-Monitore bezahlbar werden, in der 28″-Klasse geht es nun schon bei 799$ los. Für die Bildbearbeitung ist das gar nicht so nötig, aber für die Bildauswahl in Lightroom ist soetwas großartig, denn man kann auch bei vielen Bildern auf dem Schirm immer noch die Schärfe erkennen. Für 4K-Video ist  das ohnehin nötig.

Über Kompaktkameras habe ich bisher schon nicht viel geschrieben, das Segment wird nicht viel spannender werden, befürchte ich. Zwischen Handy und großem Sensor ist nicht viel Platz für eine sinnvolle Kamera. Kompakte Kameras mit großen Sensoren werden sicher eine erfolgreiche Nische bilden. Das ging früher auch, eine Kleinbildkamera zu bauen, die in die Jackentasche passt.

Nikon hat ein 35mm f1,8 für Vollformat vorgestellt. Für 549€ muss es aber schon sehr gute Abbildungsleistungen mitbringen, damit man nicht das Sigma mit Blende 1,4 kauft. Ich bin gespannt auf die ersten Tests.

Die Nikon D4S würde man in der Automobilbranche wohl nur als Facelifting bezeichnen. Ein neuer Prozessor und besserer AF sind angekündigt, der Sensor bleibt gleich. Hoffentlich schmeißt Nikon dann auch den unsinnigen XQD-Speicher raus, bevor niemand mehr weiß, was dieser „Standard“ einmal war. (Update: Es sieht so aus, als würde Nikon den Standard beibehalten. Immerhin haben Sie so einen schnellen Speicher zur Verfügung, der gute Bildraten wegstecken kann. Mit einem Stripping auf zwei CF-Karten würde man wahrscheinlich das gleiche erreichen können, außerdem ist 2014 auch CFast so weit, der eine größere Verbreitung verspricht. Trotzdem ist die Entscheidung nachvollziehbar, XQD ist zwar eine Zwischenlösung, aber ein funktionierende Lösung.)

Ich vermute, dass 2014 trotzdem kein langweiliges Jahr werden wird, schließlich kommt auch noch die Photokina. Ich rechne mit neuen Sensoren, 4K-Video, CFast-Speicher und schönen schnellen Kameras für die Sportereignisse. Und mit Objektiven, die hochauflösende Kameras zur Freude werden lassen.

 

Nikon vs. Canon

Nachdem ich die Frage „Nikon oder Canon“ schon immer eher mit „Ja“ oder „Kommt darauf an“ beantwortet habe, möchte ich kurz einen subjektiven aber trotzdem sachlichen Eindruck beider Systeme wiedergeben. Ich habe inzwischen einige Erfahrungen auch mit dem Nikon-System sammeln können und denke, dass ich inzwischen ein Bild der Stärken und Schwächen (wenn das nicht sogar ein zu hartes Wort ist) der beiden Systeme wiedergeben kann:

Nikons Stärken:

  • Dynamikumfang und Detailzeichnung. Die Sensortechnik hat hier ihre großen Vorteile. Das wird man auch auf bestimmte Sony-Kameras übertragen können, da Sony Sensoren für Nikon baut.
  • Das 14-24mm f2,8 ist ein sehr gutes Weitwinkelzoom, Canon wird wohl erst 2014 etwas vergleichbares bringen.
  • Die Belichtungsmessung ist sehr ausgereift, auch die Verbindung von AF mit Belichtungsmesssensor ist sehr gelungen, etwas vergleichbares gibt es bei Canon bislang nur bei der 1D X

Derne_CWS2139

Canons Stärken:

  • Farbwiedergabe. Gerade Porträts werde ich immer lieber mit Canon machen, weil die Farben einfacher zu korrigieren sind.
  • Obwohl nah beieinander, finde ich das AF-System bei Canon etwas besser. Nikon verwendet viele Nicht-Kreuzsensoren, die manchmal erstaunlich blind reagieren. eine 5D Mark III kann da mehr als eine D800. Allerdings ist das Tracking bei Nikon manchmal etwas besser, da der Belichtungsmess-Sensor hilfreiche Informationen liefert.
  • Video
  • Benutzerführung. Die Menüs sind aufgeräumt, der Schnelleinstellbildschirm wirklich schnell und die Touchscreens bei den kleineren Kameras eine wirkliche Erleichterung.
  • Das Blitzsystem mit den neuen Funkblitzen ist das Beste auf dem Markt. Die Bedienung über die Kamera ist sehr gut gelöst, auch die kleinsten DSLRs beherrschen alle Funktionen, während bei Nikon die D3300/D5300 nicht mal Kurzzeitsynchronisation(HSS) können und die Remote-Blitze gar nicht über die Kamera einstellen können, dort muss man alles über den Blitz einstellen und HSS geht überhaupt nicht.

Nikons Schwächen:

  • In manchen Situationen liefern Nikon-Kameras schwer korrigierbare Farben, gerade die Farbkipper in den Hauttönen finde ich manchmal lästig.
  • Die Bedienung ist weniger konsistent und klar design als bei Canon. wobei Nikon auch ein paar Punkte besser gelöst hat als Canon. Einsteiger werden sich in eine Canon meiner Meinung nach schneller einfinden. Für den Profi ist das nicht ganz so wichtig, solange der sich die Funktionen so konfigurieren kann, dass er schnell herankommt.
  • Ab 200mm Brennweite wird es schwierig, da die Konverter eine deutliche Qualitätsminderung bringen und das 80-400mm-Objektiv an die Qualität des sehr guten 70-200mm f2,8 nicht herankommt. Wenn man bei Canon Konverter verwendet, verschlechtert sich die Qualität kaum wahrnehmbar, bei Nikon sieht man es schon im Sucher.
  • Das Bajonett ist klein und das Auflagemaß groß. Bestimmte Objektive wie Canons TS-E 17mm f4 wären an einer Nikon kaum zu realisieren.
Eines der Bilder in diesem Artikel wurde mit Nikon aufgenommen, eines mit Canon.

Eines der Bilder in diesem Artikel wurde mit Nikon aufgenommen, eines mit Canon.

Canons Schwächen:

  • Die Bildqualität in den Schattenbereichen ist nicht so sauber wie bei Nikon. Hier erscheint schnell Farbrauschen.
  • Der Dynamikumfang und die Detailschärfe ist nicht so hoch wie bei Nikon.
  • Die Belichtungsmessung ist bei kleinen Motiven oder hellen Lichterbereichen nicht so exakt.

In den Foren liest man häufig: „Wenn Canon/Nikon nicht bald das und das bringt, wechsele ich das System“. Das ist meistens nicht so zielführend, denn auch wenn das Gras auf der anderen Seite des Zauns immer grüner erscheint, ist es doch sehr vergleichbar, wenn man es sich näher anschaut. Das sind beides sehr ausgereifte Systeme, die einen Profi kaum einschränken in seinen Möglichkeiten. Für alle anderen, die nicht über die eventuelle Anschaffung von Superteles zum Kleinwagenpreis nachdenken, lohnt sich auch ein Blick zu den anderen Kameraherstellern sehr: Pentax, Sony, Fujifilm, Panasonic und Olympus haben ebenfalls sehr spannende Angebote, mit denen man auch professionell Arbeiten kann, die aber nicht ganz an den Systemumfang der beiden großen herankommen. Wobei der Abstand von Sony nicht mehr so groß ist. Die Firmen, die hier nicht genannt wurden, schließe ich von der sinnvollen Nutzbarkeit keineswegs aus.

Ich selbst werde bei Canon bleiben, aber mit Nikon sicher auch weiterarbeiten. Und ich hoffe sehr, dass sich auch die anderen Kameramarken halten werden oder vielleicht sogar neue dazu kommen, denn das befeuert die Innovationen und hält den Markt spannend im Sinne der Kunden.

Canon EOS 70D Erfahrungen

Ja.

Das ist die Kurzform, wenn Sie hier sind, weil Sie sich fragen, ob Sie die Kamera kaufen sollen.

Nun die Längere:

Nachdem ich zusammen mit Holger Haarmeyer nun ein Buch über die Kamera geschrieben habe und rund 10.000 Aufnahmen mit der Kamera gemacht habe, habe ich inzwischen eine fundierte Meinung zur 70D. Wer wirklich ernsthaft fotografieren will und das auch schnelle Szenen einschließt, die einen sehr guten AF benötigen, der findet mit der 70D die günstigste Kamera im Canon-Programm, die alle Bedürfnisse abdeckt. Die 70D ist die kleinste von den großen, zu ihren Vorteilen gehören:

  • Die beste Bildqualität aller Canon APS-C-Kameras
  • schneller AF mit 19 Kreuzsensoren
  • schneller und gleichmäßiger AF für Video und Livebild-Modus (Dual Pixel CMOS AF)
  • das beste Blitzsystem auf dem Markt
  • sehr durchdachtes Bedienkonzept inkl. Touch-Bildschirm
  • 1/8000s kürzeste Verschlusszeit
  • 1/250 Blitzsynchronzeit
  • Feinjustierung des AF
  • WLAN
  • 7 Bilder/s
  • das beste Objektivangebot auf dem Markt
  • der eingebaute Blitz ist masterfähig
  • gute Leistung bei schwachem Licht
  • sehr gute Farbdarstellung

In ihrer Leistungsfähigkeit ist Sie der EOS 7D bedeutend näher als der EOS 60D, die 7D ist ihr nur nor in der Gehäusequalität und der etwas schnelleren Bildwiederholfrequenz überlegen, zudem lässt die der AF auch auf einen etwas kleineren Bereich einstellen. In den meisten anderen Bereichen ist die 70D allerdings besser als die 7D, so dass ich heute der 70D den Vorzug geben würde (bzw. auch gegeben habe).

Ich habe die EOS 70D ziemlich gefordert und Sie so getestet, wie ich auch eine Profikamera wie die EOS 5D Mark III getestet habe. AF bei schnellen Szenen mit großen Teleobjektiven, Nachführung bei schwachem Licht etc. Sie hat sich dabei sehr gut geschlagen, wenn der Autofokus nicht gesessen hat, dann lag das entweder daran, dass das Objektiv nicht richtig mitgespielt hat, was besonders beim EF50mm f1,4 der Fall war, oder daran, dass ich der Kamera nicht genau genug gesagt habe, was sie machen sollte.

Bei manchen Naturaufnahmen habe ich sogar lieber mit der EOS 70D als mit der EOS 5D Mark III gearbeitet, was vor allem daran lag, dass ich mit dem Tele weiter komme und sie eine noch etwas schnellere Serienbildrate hat. Gerade bei Makroaufnahmen ist die Auslösung mit einem Fingertipp auf dem Bildschirm besonders praktisch, auch weil der Fokusbereich viel größer ist als bei herkömmlichem AF.

 

AF bei schwachem Licht, bewegtes Motiv und Serienaufnahmen mit Funkblitz und Blitzbelichtungsautomatik. Die 70D ist profitauglich

AF bei schwachem Licht, bewegtes Motiv und Serienaufnahmen mit Funkblitz und Blitzbelichtungsautomatik. Die 70D ist profitauglich.

Wer sagt, dass die DSLR tot sei und spiegellose Systeme heute viel besser seien, der hat nicht mal ansatzweise verstanden, wozu Kameras wie eine EOS 70D in der Lage sind. Abgesehen davon, dass es für jeden, der lange mit seiner Kamera arbeitet, ein Segen ist, einen guten optischen Sucher zur Verfügung zu haben. Die Spiegellosen werden sicher immer mehr können und einen immer größeren Marktanteil erhalten, aber im Moment kann eine DSLR einfach noch mehr. Abgesehen davon, dass die 70D auch ohne den Spiegel wahrscheinlich viele andere Systemkameras übertrifft, der Dual Pixel CMOS AF ist nämlich wirklich verblüffend gut. Was er aber gar nicht kann, sind Serienaufnahmen mit Schärfenachführung. Dafür kann die 70D das umso besser, wenn Sie den Spiegel wieder herunterklappen. Die 70D ist wahrscheinlich der beste Allrounder, der gerade auf dem Markt ist, von mir eine klare Empfehlung.

Gibt es auch Schwächen?

Nicht wirklich, aber Dynamikumfang und Detailauflösung ist beim Wettbewerb zum Teil etwas höher (dafür sind die Farben oft schlechter). Wenn man Videos aufnehmen will muss man WLAN erst deaktivieren, das könnte die Kamera auch selbst machen und der Mikrokontroller ist manchmal etwas fummelig zu erreichen, wenn man den Hochformatgriff als solchen benutzt. Aber das sind alles Kleinigkeiten, eine echte Schwäche hat sich die Kamera bei mir nicht geleistet.