Neues vom Fotomarkt – Canon, Nikon, Sigma, Tamron

Canon wird in der nächsten Woche, die EOS 200D vorstellen, eine Kamera für Leute, denen geringes Gewicht wichtig ist und die trotzdem eine Spiegelreflex haben möchten. Ebenso wird die 6D Mark II vorgestellt, die sicher mehr Beachtung finden wird. Die Kamera hat ein Klappdisplay und einen sehr guten AF im Sucher- und im Livebildmodus (was man vom Vorgänger nicht behaupten kann). Sie wird auch ein wenig größer als der Vorgänger und unterscheidet sich im Gewicht nicht mehr so viel von der leichter gewordenen 5D Mark IV, im Preis allerdings schon. Ich vermute, dass das die am besten bedienbare Vollformatkamera überhaupt wird. 4K wird Sie nicht haben, außer beim Timelapse, es wird Leute geben, die in den Foren meckern werden, das Canon nicht genug bringt und die Anwender werden trotzdem glücklich mit der Kamera sein. 26,2MP und eine gute ISO-Leistung zielen auf den selben Kundenkreis wie die erste 6D, der bessere AF wird die Kamera aber universell einsetzbar machen.

Sigma hat jetzt auch die Preise für das 24-70 f2,8 Art (1449 UVP) und das 14mm f1,8 Art (1649 UVP) bekanntgegeben. Letzteres ist eine kleine Sensation, eine solche Lichtstärke gab es bei einem Vollformat-14er noch nicht. Zudem sind die MTF-Kurven besser als beim 20er und 24er Art. Für Sternefotografen sicher erste Wahl. Wer ein 24-70mm f2,8 sucht, kann auch auf das neue Tamron warten, das ebenfalls in allernächster Zeit vorgestellt wird. Tamron hat auch ein neues Superzoom, die werden zwar immer besser, aber ich finde, das ist wirklich nur etwas für Leute, die partout keine Objektive wechseln möchten. Ich verurteile das nicht, aber ich möchte Sie auch nicht ermutigen 😉

Nikon hat drei neue Objektive vorgestellt. Ein 8-15mm Fisheye-Zoom, das von Canon ist jetzt also nicht mehr so exotisch, ein 28mm f1,4, das auf den ersten Bildern ein sehr schönes Bokeh zeigt, und ein 10-20mm für APS-C. Es wäre schön, wenn ein Hersteller eine Sony-E-Mount-Adapter für Nikon-Objektive bauen würde, der in der Qualität mit denen für Canon-Objektive von Sigma und Metabones mithalten könnte, ein paar (mehr) Nikon-Objektive würden sicher auch unter Sony-Fotografen Käufer finden.

Neue Objektive von Sigma, Sony und Tamron

Kurz vor der CP+ in Japan häufen sich die Neuvorstellungen. Sigma bringt gleich vier neue Objektive, die zwar noch gar nicht offiziell vorgestellt wurden, aber „offiziell geleakt“ sind. Drei Objektive davon gehören zur Art-Reihe, lassen also echte Höchstleistungen zu vernünftigen Preise erwarten: Das 14mm f1,8, das 24-70mm F2.8 DG OS HSM, auf das viele gewartet haben, interessanterweise mit integriertem Bildstabilisator und das 135mm f1,8. Das 14mm könnte bei guter Randschärfe zu einem echten Hit bei den Sternefotografen werden, Blende 1,8 ist bei der Brennweite extrem lichtstark, bislang war dort f2,4 das Maximum. Sobald es Testbilder gibt, werde ich mehr zu diesen Objektivem schreiben. Das vierte Objektiv von Sigma ist das 100-400mm F5-6.3 DG OS HSM | Contemporary, dass sich eher an den Amateur richtet und vom Preis/Leistungsverhältnis wahrscheinlich interessant werden wird.

Sony hat ein 100mm f2,8 mit Stabi und „Smooth Transition Focus (STF) vorgestellt, bei dem ein Apodisationselement das Bokeh extrem weich erscheinen lässt, weil eine Art umgedrehter Centerfilter, die Unschärfekreise nach außen weich abdunkelt. Das Objektiv hat allerdings zwei Nachteile: erstens entspricht die nutzbare Lichtstärke damit bei Offenblende nur T5,6, was gerade für den Einsatz bei Hochzeiten, wo die Stärken gut zur Geltung kommen würden, sehr  wenig ist und zweitens wird es mit ca. 1500€ auch ziemlich teuer. Dafür ist die optische Leistung allerdings sehr ordentlich und das Objektiv hat auch einen eingebauten Stabilisator. Günstiger ist das 85mm f1,8 mit mit ca. 650€, dass als klassisches Porträtobjektiv für all die konzipiert wurde, denen das 85mm f1,4 GM zu schwer oder zu teuer ist.

Tamron hat seine Profi-Ausgabe des 70-200mm-Objektivs weiter verbessert. Das Tamron AF 2,8/70-200 mm Di VC USD G2 SP ist optisch aufwendig konstruiert, gut abgedichtet und der Stabilisator soll 5 Blendenstufen schaffen. Ein schönes Detail ist die Arca-Swiss kompatible Stativschelle, mein Nikon 70-200 hatte ich extra so umgerüstet, weil man sich so die Schnellkupplungsplatte sparen kann und weniger Gewicht bei besserer Stabilität erreicht. Im Handel liegt es bei knapp 1600€ momentan, was nah am Canon ist, aber nur die Hälfte der aktuellen Nikonvariante.