EOS R – Neue Firmware 1.6

Unter https://www.canon.de/support/consumer_products/products/cameras/digital_slr/eos-r.html?type=firmware

finden Sie die neue Firmware für die EOS R, Sie enthält ein paar Fehlerbehebungen, unter anderem zur Blitzsteuerung und die Unterstützung für das Canon RF 85mm F1.2L USM DS.
Wessen Kamera noch auf V1.3 oder früher steht, der sollte unbedingt updaten, da seit V1.4 der Autofokus signifikant besser geworden ist.

Neues von Canon, Leica, Nikon

Canon hat eine Entwicklungsankündigung zur EOS 1DX Mark III herausgegeben. Die Kamera wird 20 Bilder pro Sekunde nicht nur mit dem leisen elektronischen Verschluss schaffen, sondern auch mit dem mechanischen (zum Vergleich, Sony A9 5 fps Sony A9 II 10 fps mechanisch) . Sie wird auch 4K Video in 60fps entweder in 10 Bit oder als Raw-Video aufzeichnen können. Noch ist unklar, ob Canon oder Nikon die Krone bei den Sportkameras holen werden, Sony ist jedenfalls raus mit seinem „Facelift“ bei der A9, von der Gehäusequalität mal ganz abgesehen. Ich befürchte, dass auch die 1DX Mark III im Livebild-Modus besser sein wird als mit dem optischen Sucher, auch wenn bald die besten DSLRs aller Zeiten auf den Markt kommen, ihre Zeit geht vorbei.

Ich schreibe selten über Leica, weil ich vermute, dass die meisten meiner Leser das ohnehin nicht leisten wollen. Nun hat Leica aber den Nachfolger der SL vorgestellt, die SL2. Die kostet zwar auch knappe 6000€, legt aber die dezente Zurückhaltung bei den Leistungsdaten ab, die Leica sonst manchmal auszeichnet:

  • 47,3 MP
  • 10 Bilder pro Sekunde, 20 Bilder/s mit elektronischem Verschluss und ohne AF
  • 5K Video (4992 x 3744 Pixel)
  • 4K Video 60fps
  • 5,7MP Sucher
  • guter Dynamikumfang
  • elektronischer Verschluss bis 1/40000s
  • Multishot 187 MP
  • spritzwassergeschütztes Magnesiumgehäuse
  • und, wie bei Leica üblich: schöne Kamera

Die Kamera lässt sich auch per App steuern. Der AF wird etwa auf dem Niveau der Panasonic liegen und damit nicht in der absoluten Spitzengruppe angekommen sein. Für einen Großteil der Arbeit wird er vollkommen ausreichen und die Leica M hat überhaupt keinen AF. Die M-Objektive und auch andere manuelle Objektive lassen sich über Adapter anschließen, Objektive für L-Mount mit AF gibt es inzwischen auch von Panasonic und Sigma, so dass Sie nicht mehr auf einer teuren Systeminsel gefangen sind.

https://de.leica-camera.com/Fotografie/Leica-SL/Leica-SL2

Ich mag auch die M und freue mich, dass es solche Kameras zu kaufen gibt, aber professionell alle meine fotografischen Belange mit einer Messucherkamera ohne AF abzudecken, könnte ich mir nie vorstellen. Die SL2 leistet sich keine Schwäche, sie ist auf der Höhe der Zeit und in manchen Belangen momentan an der Spitze, 5K Video und einen hochauflösenden Sensor finden Sie sonst noch nicht auf dem Markt.

Nikon hat bekanntgegeben, dass sie deutlich überrascht wurden vom Erfolg des NIKKOR Z 58 mm 1:0,95 S Noct und dass es wohl einige Zeit dauern wird, die Bestellungen abzuarbeiten. Mich wundert das nicht wirklich, denn auch wenn das ein teurer Exot ist, so etwas hat es bislang auf dem Markt noch nicht gegeben, die anderen Objektive dieser Lichtstärke erreichen nicht die gleiche optische Leistung. Die Z50 ist nun lieferbar, APS-C und Vollformat haben bei Nikons Spiegellosen nun das gleiche Bajonett.

Der Fotomarkt ist, wenn man Smartphones nicht mitrechnet, in den letzten 9 Jahren von 100 Mio. auf knapp 20 Mio. Kameras geschrumpft. Dieser Rückgang betrifft die hochwertigen Kameras am wenigsten, aber trotzdem sind die Zahlen dramatisch. Die Zaheln für Wechselobjektive würden mich interessieren, ich vermute, dass es hier dem hochwertigen Markt recht gut geht, aber insgesamt sind das keine einfachen Zeiten für die Fotoindustrie.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Die vierte Auflage der großen Fotoschule ist herausgekommen:

Seit der letzten ist einiges passiert, die Spiegellosen haben die DSLRs überholt, ich habe ein Buch über Objektive geschrieben, Mittelformatkameras sind bezahlbar geworden, neue Bajonettsysteme sind auf den Markt gekommen etc. Manchmal denkt man, die Entwicklung verläuft gar nicht so schnell, aber wenn ich alle drei Jahre das Buch auf den aktuellen Stand bringe, merke ich doch, wie viel ich ändern muss. Wir haben uns wahrscheinlich an die Geschwindigkeit gewöhnt, selbst das erste richtige Smartphone, das iPhone 1 wurde erst übermorgen vor 12 Jahren in Europa vorgestellt.

EOS RP Firmware 1.4

https://www.canon-europe.com/support/consumer_products/products/cameras/digital_slr/eos-rp.html?type=firmware

Für die EOS RP ist eine neue Firmware erschienen. Canon hat auf seine Video-Nutzer gehört und 24 FPS nachgerüstet (Kinostandard). Zudem wird das RF85mm F1.2 L USM DS nun von der Kamera unterstützt. Für die meisten RP-Nutzer sind diese Änderungen nicht so wichtig, wer aber noch eine Firmware unterhalb von 1.3 auf der Kamera hat, sollte in jedem Fall updaten, da der AF deutlich verbessert wurde.
Ich war heute morgen mit meiner EOS R in der Natur. Auch wenn ich seit Anfang an gut mit ihr arbeiten konnte, mit der neuen Firmware ist das noch mal eine andere Welt und die Canon kann nun mit den besten Kameras des Marktes mithalten (bei der R ist ebenfalls Firmware 1.4 aktuell, das ist auch die, die die AF-Verbesserung gebracht hat).

3 kleine Beobachtungen zum Fotomarkt

Canon hat die 90D und die M6 Mark II als spiegelloses Schwestermodell auf den Markt gebracht. Praktisch jeder Rezensent schreibt, dass die 90D im Livebild-Modus besser arbeite als mit dem optischen Sucher. Das war etwas, was ich zum Teil schon bei der 5D Mark IV feststellen konnte. Wenn ich mit dieser Porträts in Bewegung mit hochlichtstarken Objektiven aufnehmen wollte, dann erbrachte der Livebildmodus bessere Ergebnisse. DSLR ist nicht tot, aber es geht in die Endrunde, ich denke nicht, dass die Canon EOS 1D X Mark III und die Nikon D6, die im nächsten Jahr erscheinen, noch Nachfolger bekommen werden. Dafür werden spiegellose Sportkameras kommen.

Sony hat mit der α9 II einen Nachfolger zur α9 vorgestellt, der dieser in den technischen Daten fast gleicht. Das Update würde man Autos als Facelift bezeichnen und nicht als neues Modell. Die Kamera hat ein besseres Gehäuse, eine Netzwerk-Buchse und einen mechanischen Verschluss bekommen, der nun auch 10 Bilder pro Sekunde schafft statt 5. Der elektronische Verschluss bleibt weiter bei 20 fps, der Sensor ist der gleiche. Nicht einmal der Sucher wurde verbessert, wahrscheinlich ist der hervorragende Sucher der A7R IV nicht schnell genug oder Sony wollte bei diesem Release Geld und Entwicklungszeit sparen. Sony hat jedenfalls deutlich Dampf aus der Entwicklung genommen, auch die α6400 ist kaum berichtenswert gewesen.

Canon hat, wie ich schon schrieb, neue Firmwares für die EOS R und RP herausgebracht, die die Kameras wirklich enorm verbessern in Bezug auf den AF. Ich habe inzwischen den ersten Job mit der neuen Firmware fotografiert und möchte meine Empfehlung zum Update noch einmal deutlich wiederholen. Version 1.4 für die R und 1.3 für die RP sollten Sie möglichst bald aufspielen, falls Sie das noch nicht haben.

Zusammengefasst bleiben für mich drei Beobachtungen: DSLR geht dem Ende zu, Spiegellose sind, zumindest bei Sony, die ja schon länger dabei sind, inzwischen (vorerst) auch bei nur inkrementellen Updates angekommen und Software ist so wichtig geworden, dass Sie eine Kamera signifikant verändern kann und ihre Entwicklung der Hardware noch eine Weile hinterherläuft. Selbst Sony sagt, dass der neue Prozessor der α9 II mehr Raum für künftige Firmwares schafft. Diese Entwicklung ist nicht nur auf Kameras beschränkt, auch VW hat angekündigt, dass der nächste Golf zunächst nicht mit der vollen Software ausgeliefert werden wird.

Canon EOS 90D und EOS M6 Mark II vorgestellt

Canon hat zwei neue Kameras vorgestellt, die sich sehr ähneln, da sie den gleichen Sensor verwenden. In den Details gibt es einige Unterschiede. Die Kameras stellen deutliche Updates zu ihren Vorgängerversionen da und lassen auf gute weitere Kameras hoffen. Bislang hat Canon bei 4K-Video zumeist nur einen kleinen Teil des Sensors ausgelesen, so dass sich im Video ein Cropfaktor von z.B. 1,74 im Verhältnis zu einer Fotoaufnahme ergab. Damit ist nun Schluss, beide Kameras verwenden die volle Sensorbreite.

Der Sensor löst 32,5 MP auf, erste Raw-Daten sehen auch nach einem guten Dynamikumfang aus. Die 90D schafft 10 Bilder pro Sekunde, auf eine EOS 7D Mark III sollten Sie deswegen nicht mehr warten, die wird wohl nicht mehr kommen. Die M6 Mark II schafft 14 Bilder pro Sekunde und hat einen Raw-Burst Mode, bei dem sie 30 Bilder pro Sekunde von 75% des Sensors auslesen kann. Kurz zum Vergleich: Die alte M6 erreichte 7 Bilder pro Sekunde bei 24MP und unterstützte nur full HD Video. Das ist also ein gewaltiger Schritt nach Vorne.

Die Eos 90D bietet einen elektronischen (leisen) Verschluss mit Belichtungszeiten bis zu einer 1/16.000s, der Akkugriff ist seit der 70D gleich geblieben. Mit 1299€ ist sie ein Stück teurer als die EOS M6 II (929€), der Unterschied relativiert sich ein wenig, weil der elektronische Sucher bei der M6 II ein Extra ist, dass knapp 200€ kostet. Wenn Sie EF-Objektive anschließen wollen, benötigen Sie auch den EF-EOS M Adapter, so dass es keine Preisfrage, sondern ein grundsätzliche System- und Ergonomiefrage ist, welche Kamera Sie bevorzugen.

Wenn Sie die Sensorauflösung auf Vollformat umsetzen, ergäben sich ca. 83MP, die immer noch recht schnell ausgelesen werden können. Wir dürfen also auch auf die hochaufgelöste EOS R gespannt sein, auch weil diese dann wohl IBIS, also Bildstabilisierung über den Sensor, mitbringen wird. Die R-Profizooms 15-35, 24-70 und 70-200mm, alle mit f2,8 und IS kommen dieses Jahr noch auf den Markt.

https://www.canon.de/cameras/eos-m6-mark-ii/specifications/

https://www.canon.de/cameras/eos-90d/specifications/

Neues vom Fotomarkt

Canon hat ein 24-240mm-Objektiv für die EOS R-Kameras herausgebracht. Ich bin kein Freund von Superzooms, aber ich vermute, dass Canon dabei viel richtig gemacht hat und das eine gute Wahl sein wird, für Leute, die trotz Vollformat leicht reisen möchten.

Sony hat ein 35mm f1,8 veröffentlicht, das einen sehr guten Eindruck macht und eine echte Lücke im Angebot schließt. Bislang gab es als kleines 35er nur das Zeiss, dass ich nicht besonders mochte und das auch nur f2,8 bietet. Mit 699€ UVP wird es wahrscheinlich einen ähnlichen Erfolg haben wie das 85mm f1,8. UPDATE: Das Objektiv konnte ich inzwischen kurz testen. Es wirkt noch kleiner als ich es mir vorgestellt hätte, die AF ist sehr fix und leise. Die Schärfe ist bei Offenblende sehr gut, lässt zu den Ecken aber sichtbar nach (erwartungsgemäß). Die LoCa (Farblängsfehler) ist deutlich sichtbar, kontrastreiche Kanten hinter der Schärfeebene bilden einen grünen Saum. Gesamteindruck wirklich gut, das Objektiv wird wahrscheinlich auch noch ein wenig günstiger werden, das 85er ist seit seiner Vorstellung um knapp 100€ im Straßenpreis gesunken.

Fujifilm hat ein Pancake für Mittelformat auf den Markt gebracht (angekündigt war das GF 50mm F3,5 R LM WR schon lange), dass die GFX 50R auf gerade eben über ein Kilo bringt, was für eine Mittelformatkamera mit Objektiv wirklich wenig ist. Die Schärfe reicht für 100MP, jedenfalls bis kurz vor dem Rand. Das GF 45mm f2,8 ist allerdings auch nicht besonders schwer, bietet etwas mehr Bildwinkel und Lichtstärke und ist ebenfalls sehr scharf.

Sony hat die A7R IV vorgestellt, die ab Ende August für knapp 4000€ erhältlich sein wird. Sie hat einen 61MP-Sensor mit 15 Blenden Dynamikumfang, einen verbesserten AF, einen besseren Sucher, bessere Wetterabdichtung, und die AF-Punkte im Sucher lassen sich endlich farbig anzeigen. Der zweite Kartenslot unterstützt nun auch UHS II. Das ist wahrscheinlich die beste Allroundkamera, die man kaufen kann, aber mich reizt die vorerst nicht. Die Vorteile zu A7R III scheinen mir in der Praxis zu gering, die Kamera als „Medium Format Quality“ zu bewerben ist Quatsch, das weiß jeder, der wirklich einmal mit Mittelformat gearbeitet hat, ein großer Sensor ist nur mit Auflösung und Dynamik eben nicht zu schlagen. Es gibt auch immer noch kein besseres Menü, keine vernünftige Touchscreen-Unterstützung, der Rolling Shutter-Effekt mit dem leisen Verschluss ist immer noch fies, im Videobereich hat sich außer verbessertem AF nicht viel getan. Und weil die A7R III nicht mal zwei Jahre alt ist, fällt es auch nicht schwer, eine Generation auszusetzen.
Für mich wird die Vorstellung der hochauflösenden EOS R wahrscheinlich das spannendere Event. Die wird die Sony wohl in der Auflösung übertreffen, zwei Kartenslots und IBIS mitbringen. Nikon wird wohl ebenfalls eine Kamera mit dem 61MP-Sensor herausbringen, der Konkurrenzkampf auf dem Fotomarkt ist bei sinkenden Gesamtumsätzen sehr hart, es kann sein, dass das auf Dauer zum Rückzug von ein oder zwei Kameramarken führt, die momentan einstellige Prozentzahlen als Marktanteile vorweisen. Ich hoffe das nicht, ich würde jede davon vermissen.
UPDATE: Ich hatte die A7R4 heute in der Hand. Der Sucher ist sehr deutlich besser als bei der A7R III, der Body liegt besser in der Hand, die Bedienelemente sind haptisch besser, nur das Daumenrad auf der Rückseite wirkt zu kantig, so als hätte man einen Arbeitsgang gespart, der es perfekt gemacht hätte. Die Kamera wirkt insgesamt qualitativ hochwertiger, die A7R III hat dagegen den Charme eines Prototyps. Das Verschlussgeräusch ist deutlich leiser und dezenter geworden, in etwa vergleichbar der EOS RP. Die Rückschau in 1:1 dauert irritierend lange. Während die bei meinen Canons sofort kommt und bei der A7R III einigermaßen schnell, scheint es bei der A7R4 gut zwei Sekunden zu dauern, nicht ganz so schlecht wie bei der A7R2, aber immer noch zu lange.

Die Fuji GFX 100S ist nun erhältlich, ähnliche Sensortechnik wie bei der A7R IV, aber größerer Sensor und 100MP. Das ist für fast alle meiner Leser und mich eher theoretisch interessant, aber Sie können sich ja den Spaß machen und im Netz nach Raw-Bildern suchen, dann wissen Sie, was Mittelformatqualität bedeutet. Und das ist noch ein eher kleiner Sensor im Mittelformat, bei den größeren werden die Kameras aber sehr umständlich und die Preise erinnern eher an einen guten Neuwagen als an eine Kamera.

Neu: RF85mm f1,2, Fuji GFX 100

Canon hat das Profi-85er für das RF-Bajonett vorgestellt. Anfangsblende f1,2, phantastische Schärfe und schönes Bokeh.

https://www.canon.de/lenses/rf-85mm-f1-2l-usm/

Das Objektiv hat nur zwei Nachteile: 1195g und 2999€ UVP. Profis werden diese Nachteile in Kauf nehmen, wenn Sie dafür perfekte Ergebnisse und Produktionssicherheit erhalten. Alle anderen sollten nicht meckern, wie das in Netz häufig zu hören ist, denn Canon hat günstigere Alternativen im Programm (Canon EF 85mm 1:1,8 USM für 359 €, Canon EF 85MM F/1.4L IS USM für 1479 €) und Canon macht auch keine obszönen Gewinne. Wie bei jeder Aktiengesellschaft können Sie sich die Bilanz selbst anschauen. Fast 3000 € sind sehr viel Geld, aber das ist auch ein reeller Preis für die gebotene Leistung.

Canon RF 85mm f1,2L USM Bild_ Canon

Für die EOS R und noch mehr für die EOS RP ist dieses Objektiv Overkill, die volle Schärfeleistung wird erst mit höher aufgelösten Sensoren nutzbar. Canons Objektivprogramm für RF ist bislang hauptsächlich auf eine noch kommende Profikamera zugeschnitten, es gibt Gerüchte von über 70 MP Sensorauflösung. Ich gehe davon aus, dass Canon auch günstige 50 mm und 85 mm-Objektive bringen wird, ähnlich wie das RF35 mm f1,8 STM. Mir ist der Ansatz sympathisch, erst die Objektive zu bringen, die Profis zu Systementscheidungen bringen können und dann die Consumer-Produkte, zumal die EF-Objektive mit den Adaptern hervorragend funktionieren und dort nichts fehlt. Als ich auf der Photokina nach Canon zu Nikon ging und die Objekte zur Z sah, dachte ich „Wie, das ist alles?“. Canon hatte mit dem 28-70 f2L USM und dem RF50mm f1,2L USM einen sehr hohen Standard gesetzt. Nikon hat bei der Z-Reihe auch sehr viel richtig gemacht, bei der Adaptierbarkeit liegt Nikon vorne, es gibt sogar schon einen AF-Adapter für Sony-E-Mount-Objektive.

Die GFX 100 Bild: Fujifilm

Fuji hat seine neue Mittelformatkamera vorgestellt, wie bei der GFX 50R oder 50S ist der Sensor in der Diagonale 1,3 mal, in der Fläche 1,7 mal größer als Vollformat. Der neue Sensor hat allerdings 102 MP und Phasen AF und die Kamera bringt einen IBIS für 5,5 Blendenstufen längere Verschlusszeiten mit. Der bessere AF und die Bildstabilisierung wären für mich fast die wichtigeren Vorteile gegenüber dem Auflösungsgewinn. Die Auflösung ist allerdings nutzbar, da Fuji gute Objektive baut (das Fujifilm GF 110mm F 2 R LM WR ist ein Traum) und 102 MP auf Kleinbild 60 MP ergeben. Die Sony A7R IV wird meiner Vermutung nach genau diese Auflösung mitbringen und Canon wahrscheinlich noch mehr liefern. Gegen Ende des Jahres wird das normal sein und die Objektive werden schon heute nach solchen Anforderungen entworfen, wie das oben genannte RF85mm f1,2L USM.

Das eigentlich Interessante für mich ist, dass dies die erste Mittelformatkamera ist, die einer modernen Vollformatkamera nicht in vielen Punkten unterlegen ist. Bislang haben Sie Mittelformatkameras in die Hand genommen und sofort einen Unterschied in der Autofokusabdeckung des Sucherbilds (bei den Spiegelreflexmodellen) oder bei der AF-Geschwindigkeit (bei den Spiegellosen) bemerkt haben. Diese Kamera deckt fast 100% des Bildes mit dem AF ab, hat einen schnellen Nachführ-AF und macht 5 Bilder/s und 4K Video in 30fps. Der Mittelformat-Nachteil ist damit zum großen Teil aufgehoben, außer, Sie ahnen es bereits, beim Preis von 10.999 €.

Eine GFX 50R bekommen Sie bereits für 4.099 €, wenn die Vorteile der 100er wie IS und AF in eine nächste Generation dieser Kamera einfließen, dann wird für sehr viele Fotografen Mittelformat zu einer interessanten Option, wie es das zu analogen Zeiten auch schon war. Wenn Sie nicht ganz so schnelle Motive fotografieren, ist es das jetzt schon, zumal der Bildkreis vieler adapterbarer Kleinbildobjektive auch für die 1,3 mal größere Sensordiagonale ausreicht.

Ich werde mir die GFX 100 sicher nicht kaufen, aber ich freue mich über die sich dahinter abzeichnende Entwicklung. Mittelformatkameras sind nicht mehr langsame Spezialkameras zu großenteils unbezahlbaren Preisen, sondern werden universeller und günstiger. Allerdings sind die Objektive und Kameras im Vollformat auch schon so gut (und bald noch besser), dass der Qualitätsvorsprung von Mittelformat weiterhin nur für wenige Anwendungsfälle wichtig ist. Trotzdem vermute ich, dass die Nutzerzahlen steigen werden und das Fujifilm davon besonders profitieren wird.

EOS R Firmware 1.2 (machen!)

Falls Sie Ihre EOS R noch nicht auf die aktuelle Firmware-Version gebracht haben, sollten Sie das nachholen. Abgesehen davon, dass der Augen AF im Servo-Modus wichtig und nützlich ist, steigert das Update die Bildqualität. Die EOS R hat bislang bei starker Aufhellung der Schatten eine Streifenbildung gezeigt, oft ausgehend von hellen Bereichen in der gleichen Höhe auf dem Sensor. Mit Version 1.2 sind die Streifen weg, Schatten sehen homogener aus und sind besser zu bearbeiten.

https://www.canon.de/support/consumer_products/products/cameras/digital_slr/eos-r.html?type=firmware

Sigma Firmware behebt Objektivkorrekturfehler (Canon)

Bislang waren die Sigma-Objektive nicht kompatibel mit der Objektivkorrektur in Canon Kameras. Das führt dann zum Beispiel zu einer ringförmigen Darstellung im Livebild und unbrauchbaren JPEGs. Am 7.3.2018 veröffentlicht Sigma die neue Firmware 2.0, die Abhilfe schaffen wird. Bislang mussten Sie sie Objektivkorrektur ausschalten. Das Update kommt vorerst für folgende Objektive:

Contemporary:
SIGMA 100-400mm F5-6.3 DG OS HSM

Art :
SIGMA 18-35mm F1.8 DC HSM
SIGMA 24-70mm F2.8 DG OS HSM
SIGMA 35mm F1.4 DG HSM
SIGMA 50mm F1.4 DG HSM
SIGMA 85mm F1.4 DG HSM
SIGMA 135mm F1.8 DG HSM

für eine große Anzahl weiterer Objektive werden ebenfalls Updates erscheinen, allerdings etwas später.

Neuer Blitz und neue Kameras von Canon

Endlich kennen wir die Bedeutung der seltsamen Fehlermeldung „AI Bounce“, auf die ich schon bei der Arbeit zu unserem Canon EOS 6D Mark II-Buch gestoßen bin. Canon hat einen neuen Blitz vorgestellt, der mithilfe eines Motors den Blitzkopf verstellen kann. Der Standardbetrieb sieht dann so aus, dass die Kamera per Knopfdruck einen den Abstand zum Motiv und den zur Decke misst und daraus den optimalen Bounce-Winkel berechnet und den Blitz auch so positioniert. Das klingt erstmal wie ein Amateurfeature, aber das ist nur zum Teil richtig. Denn Sie können den Winkel auch so einstellen, wie Sie ihn haben möchten und die Kamera passt den Reflektor automatisch an, wenn Sie in das Hochformat wechseln. Wer Hochzeiten oder Events fotografiert, der weiß, dass so eine Lösung Zeit spart und die Handgelenke schont. Der Blitz heißt Speedlite 470EX-AI, mehr dazu finden Sie unter https://www.canon.de/cameras/speedlite-flash-470ex-ai/specifications/ 

Leider ist der zwar schön auf der Kamera, aber als Teil des Blitzsystems nur so halb gut. Sie können den Blitz weder per Funk steuern und selbst über Infrarot ist der Blitz nicht als Master einsetzbar. Für einen Blitz, der für den Blitzschuh gedacht ist, ist das für einen Profi eine sehr große Einschränkung. Die Idee bleibt gut, hoffen wir, das Canon einen RT-Blitz mit der gleichen Technik nachschiebt.

Ebenfalls neu sind die EOS 2000D und die EOS 4000D, die sehr auf den Einsteiger zielen. Die 2000D hat einen relativ aktuellen 24 MP-Sensor, die 4000D ein Kunststoffbajonett und den älteren 18 MP-Sensor. Beide Kameras nehmen Full HD-Videos auf und schaffen 3 Bilder/s. Die 4000D kostet mit Objektiv 399 UVP, der Straßenpreis wird bald darunter liegen.

Die neue EOS M50 Bild: Canon

Technisch spannender ist die neue Spiegellose von Canon, die EOS M50. Sie schafft 10 Bilder/s, hat einen aktuellen 24 MP Sensor mit schnellem Dual Pixel AF, kann 4K-Video, leider ohne den DPAF und auch nur mit einem zusätzlichen Cropfaktor von 1,7x, was die Verwendung von geringer Schärfentiefe und starkem Weitwinkel einschränkt. Mit einem UVP von 579€ UVP (nur Body) ist sie allerdings konkurrenzfähig positioniert. Leider hat sie keinen Sensor-IS. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis ist das aber insgesamt ein recht gutes Angebot. Ich hoffe, dass Canon (und Nikon auch) in absehbarer Zeit auch eine Vollformat-Spiegellose mit IBIS bringen, die dürfen dann auch gerne ein Stück mehr kosten.

https://www.canon.de/cameras/eos-m50/specifications/

Zur CP+ kommen noch mehr schöne Dinge (Sigma, Sony, Tokina, Samyang) die werde ich, wenn Sie mehr als nur Gerüchte sind, in einem eigenen Blogbeitrag zusammenfassen.

 

Ein Blick in die Glaskugel für 2018

Traditionell denke ich am Jahresanfang über die kommenden Entwicklungen in der Fototechnik nach, meine Prognosen aus den letzten Jahren lasse ich unverändert im Netz stehen. Bei manchen Entwicklungen bin ich selbst verwundert, wie lange Sie brauchen. Zum Beispiel habe ich erst im November eine Kamera erworben, die einen der schnelleren Speicherstandards unterstützt, in diesem Fall UHS-II. Ich hätte gedacht, dass das früher der Fall sein würde.

In diesem Jahr werden sich spiegellose Systeme als gleichwertig zu den DSLRs zeigen. Manche werden fragen, warum das jetzt erst kommen soll und noch nicht so ist. Das liegt daran, dass es zwar Kameras gibt, die im AF mithalten können, wir z.B. die Sony A9, aber solange ein verhältnismäßig lichtschwaches 100-400mm-Zoom die längste Brennweite darstellt und die adaptierten Objektive ist schnell genug funktionieren, gucken Sportfotografen noch in die Röhre. Bzw. nicht in die Röhre, denn solche „Röhren“ wie ein 400mm f2,8 kommen erst in naher Zukunft.

2018 wird also das Jahr sein, in dem Spiegellose endgültig gleichziehen. In Zukunft werden sie sogar in manchen Belangen überlegen sein, zum Teil sind sie das jetzt schon. Aber wenn man genau hinguckt, ist vieles noch nicht rund. Der leise Verschluss einer Sony A7R III ist zwar geräuschlos, aber nur für wenig bewegte Motive gut zu verwenden. Es dauert 1/13s, ihn auszulesen, doppelt so schnell wird es nur mit komprimiertem Raw. Die Sony A9 ist deutlich schneller, kommt aber bei Auflösung, Farbe und Dynamikumfang nicht an die A7R III heran. Hier liegen auch noch Probleme, die die Kameraindustrie lösen muss, bevor Global Shutter Wirklichkeit werden können. Ein Global Shutter ist ein elektronischer Verschluss, der keine Auslesezeit mehr hat, sondern das ganze Bild auf einmal erfasst. Stellen Sie sich das einmal im Blitzbetrieb vor: Sie können Belichtungszeiten verwenden, die nur von der Abbrennzeit des Blitzes begrenzt werden. Ich vermute, manche Blitzhersteller wie z.B. Hensel haben damit gerechnet, dass das früher kommen würde, sonst hätten Sie wahrscheinlich schon längst Blitze mit HSS (HighSpeedSync) gebracht. HSS wäre mit einem Global Shutter nicht mehr nötig. Ich rechne noch nicht für 2018 damit, sage aber ganz klar: Global Shutter wäre für mich ein Grund, eine neue Kamera zu kaufen. Der Rolling Shutter-Effekt würde damit dann genauso der Vergangenheit angehören.

Da Spiegellose nun wirklich reif geworden sind, müssen die DSLR-Hersteller auch etwas bringen. Nicht etwas wie Nikon 1 oder EOS M, sondern etwas Richtiges  im Vollformat, das die technischen Vorteile eines spiegellosen Systems zur Geltung bringt. Es gibt bereits Patente dazu von Canon und Nikon, ich erwarte, dass Nikon schon 2018 etwas bringen wird, von Canon wird auch etwas kommen, aber ich bin mir nicht sicher, ob schon in diesem Jahr. Der Dual Pixel AF von Canon ist eine sehr gute Voraussetzung für eine spiegellose Kamera, das EF-Objektivsystem ebenfalls ein großer Vorteil, genauso wie eine native Unterstützung von Nikkor-Objektiven eine neue Nikonkamera mit einem Startvorteil versehen würde. Sony ist aber de facto schon einer der großen drei Kamerahersteller geworden, die Lücken im Objektivprogramm werden bald geschlossen sein und die Entwicklungsgeschwindigkeit wird bei den Kameras weiterhin hoch bleiben.

Apropos Objektive. Es werden sicher eine Menge sehr guter Objektive in naher Zukunft auf den Markt kommen, ein Supertele und ein 135er von Sony, ein 200-600 und ein neues 50er von Canon etc. Manche der neuen Objektive sind nahezu perfekt, manchmal wirken die Bilder aber dadurch fast schon etwas tot. Auch 2018 werden wieder mehr Fotografen den Charme alter analoger Objektive wiederentdecken und das wird ein Trend sein, der bleiben wird, ähnlich wie sich die Langspielplatte wieder etabliert hat. Mit alten Objektiven zu arbeiten ist sinnlich, günstig und spannend, manche davon sind viel besser als Sie ahnen würden. Die analoge Fotografie ist mühselig und ist leider auch schlechter als früher, da das Filmangebot immr kleiner wird und die Labors meist auch nur scannen und ausbelichten und nicht mehr abziehen. Die Arbeit mit analogen Objektiven ist aber besser als sie das jemals war, auch dank Bildstabilisator im Kameragehäuse oder Suchervergrößerung zum Scharfstellen.

Ein ca. 40 Jahre altes Nikon 35mm f1,4 trägt mit seinen Unperfektheiten hier sehr zur Bildstimmung bei.

Adobe hat Lightroom in einer Cloud-Variante herausgebracht. Für den Fotografen hat das eher wenig Vorteile, es ist langsamer durch die Datenübertragung und wird schnell teuer, wenn Sie mehr Platz benötigen. Aber denken Sie etwas in die Zukunft, wenn Sie alle Arbeitsschritte online machen und die Bilder auf Servern liegen, kommen die Server schnell an die Bilder und können sie automatisch analysieren und verschlagworten. Sie trainieren dann mit jedem Bearbeitungsschritt eine Künstliche Intelligenz, die mit den gesammelten Daten dann automatisch Bearbeitungsvorschläge macht. Wenn Sie die Bilder automatisch in Webdienste exportieren wie zum Beispiel an Instagram, dann kann die Software sogar Likes zählen und nachschauen, welche Bearbeitungen besonders gut ankommen. Es gibt also jetzt schon einen beginnenden Trend zur KI-unterstützten Bildoptimierung. Es gibt auch schon KI-Systeme, denen Sie nur noch mitteilen müssen, was der Bildinhalt sein soll und die dann die Bilder fast aus dem Nichts erzeugen. Glauben Sie nicht? Dann gucken Sie doch einmal hier: https://www.theverge.com/2017/10/30/16569402/ai-generate-fake-faces-celebs-nvidia-gan und hier https://www.youtube.com/watch?v=0fhUJT21-bs

Irgendwann wird es Maschinen geben, die in Echtzeit fotorealistische „Träume“ erzeugen können, die Vorstellung, dass die Künstliche Intelligenz es schwer haben wird, im kreativen Bereich genutzt zu werden, halte ich für sehr naiv. KI wird in fast allen Lebensbereichen große Änderungen bewirken.

Doch erstmal zu etwas Naheliegenderem, neuen Kameras: Die A7 III und A7S III werden sicher bald kommen, sie werden einige der Vorteile der A7R III auch in diesen Reihen verfügbar machen. Canon wird wohl weiter die Vollformatkamera mit der höchsten Auflösung anbieten, ein Nachfolger der 5Ds kommt. Wenn ich raten müsste: mit der Bedienung der 5D Mark IV, 60MP und besserem Dynamikumfang. Die 7D Mark III erscheint auch 2018 und wird bei der Bildqualität zulegen, vielleicht überrascht uns Canon auch mit echten Neuigkeiten im technischen Konzept. Es wird trotzdem viele Leute geben, die über Canon meckern werden und weiter viele Profis die mit den Kameras zufrieden ihren Job machen. Von der technischen Entwicklung werden alle großen Marke profitieren, wer die Notwendigkeit sieht, zu „switchen“, sollte sich fragen, woher das eigentlich kommt. Bei manchen Fotografen habe ich das Gefühl, dass sie sobald eine Kameraausrüstung rund ist, eine neue aufbauen müssen, eher um ihren Sammeltrieb zu befriedigen, als dass sie sich damit fotografisch weiterbringen.

Ich selbst arbeite mit Canon und Sony, halte die D850 für eine der besten Kameras überhaupt und freue mich über jede Innovation, die von Pentax, Olympus, Panasonic, Leica, Fuji und anderen kommt. Fanboys finde ich anstrengend, wir profitieren alle von einem breiten Fotomarkt, und wenn ich mir anschaue, wer früher alles Kameras und Objektive hergestellt hat, dann haben wir schon jetzt an Marktbreite eingebüßt. Aber früher konnten Sie Kameras mit etwas Uhrmacher-Knowhow in einem Hinterhof herstellen. Heute ist das ein Technologieprojekt, das nur noch ein Großkonzern stemmen kann. Zumindest wenn man von analogen oder simplen digitalen Crowdfunding-Projekten absieht, aber da ist auch viel Schrott darunter. Die neue Yashica ist ein Beispiel, ich denke, dass das in der derzeitigen Form bei vielen Unterstützern für Enttäuschung sorgen wird. Immerhin wurden damit bei Indiegogo schon über 1,3 Mio $ eingesammelt, und die meisten Smartphones sind deutlich bessere Kameras als diese. Es bleibt zu hoffen, dass es bessere Ideen und technische Konzepte geben wird, die die Sehnsucht nach einer ursprünglicheren Fotografie werden befriedigen können. Sie kennen diese Sehnsucht nicht? Dann lesen Sie doch einfach das Menü einer aktuellen Sony von vorne bis hinten durch, dann sollte sich diese auch bei Ihnen einstellen 😉

Im Eingangsbereich einer Ausstellung im ZKM sind Kameras aufgebaut, die Ihnen mitteilten, wie groß Sie sind und wie alt Sie wahrscheinlich sind. Die Kamerasysteme von heute kümmern sich nicht mehr nur um Bilderfassung sondern auch um Bilderkennung. Bald wird jedes Auto mehrere Kameras haben, die auch die Absichten der Verkehrsteilnehmer voraussagen können, zumindest innerhalb ähnlicher Grenzen, wie es auch menschliche Autofahrer können. Es werden mehr Kameras von Maschinen genutzt werden als von Menschen. Der Kameramarkt wird also deutlich wachsen und die technischen Fortschritte zurückfließen in den eigentlichen Fotomarkt. Die Gesichtserkennung ist heute schon sehr gut, wer den Dual Pixel AF einer Canon nutzt, den Eye-AF einer Sony oder manch andere Systeme, der kennt das aus eigener Erfahrung. Aber warum soll die AF-Unterstützung da stehen bleiben? Anhand von Bewegungsschemata oder Bildanalyse kann eine Kamera auch auswerten, was wohl unser Motiv ist. Dass eine Kamera z.B. auf die Wellen vor einem Wasservogel scharf stellt, wird irgendwann einmal Vergangenheit sein.

Für den Fotografen (und das ist hier nur ein Beispiel, weil es tatsächlich für alle Menschen gilt) wird es immer wichtiger, zu erkennen, was ihm die Technik vorgibt und erleichtert und davon zu unterscheiden, was er eigentlich erreichen und ausdrücken will. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, dass Programme wie Lightroom Ihnen die besten Bilder einer Reihe automatisch vorschlagen, eine Grundbearbeitung über eine Automatik motivabhängig vornehmen und bestimmte „Fehler“ direkt entfernen können. Wenn Sie sich angucken, was Apps wie Google Photo schon vor Jahren gemacht haben, dann ist das wirklich keine Zukunftsmusik, sondern eine absehbare Entwicklung. Jedes Handy kann heute schon automatisch Selfies „schöner“ machen, eine Software wie Portrait professional treibt die automatische Verschönerung zu absurden Höhen, das gleiche können Sie auch mit Landschaftsbildern machen. Den Link http://www.landscapepro.pics/ poste ich hier nur als Warnung, nicht als Empfehlung, Landschaftsfotos sehen heute zum großen Teil auch so schon gleich aus. Wenn Sie Bilder machen möchten, die nicht im Strom untergehen und die eine persönliche Qualität haben, dann müssen Sie solchen Entwicklungen zumindest zum Teil widerstehen und sie sich im Ganzen bewusst machen. Auch Facebook macht mehr mit Ihnen als Sie mit Facebook. Und wir stehen erst am Anfang einer exponentiellen Entwicklung, Digitalisierung und Internet sind harmlos gegenüber dem, was Robotik und KI noch für uns bereithalten werden. Auch wenn viele von uns wahrscheinlich Maschinen erleben werden, die ihnen kognitiv überlegen überlegen sein werden (Damit, liebe Leser, spiele ich nicht auf Ihre Intelligenz an, sondern allein auf Ihr Lebensalter), sollten sie nicht vergessen, dass Sie als Mensch Stärken haben, die nicht so leicht veralten werden.

Denken Sie aber daran, dass der Fortschritt auch von Ihnen ausgeht. Jeder einzelne entscheidet durch sein Verhalten mit, wohin die Reise geht. Bei den meisten Dingen müssen Sie nicht auf Entscheidungen aus Politik oder Wirtschaft warten, um selbst etwas zu ändern oder zu bewirken.  Es gibt eine Menge wichtigerer Dinge als die Wahl der nächsten Kamera. Aber es wäre schön, wenn wir auch in Zukunft die Möglichkeit haben werden, so unwichtigen Luxusproblemen unsere Zeit zu widmen. Die Welt wird sich in den nächsten 20 Jahren stärker ändern als in den letzen 50. Machen Sie was draus!

 

 

 

Canon EOS 6D Mark II: Erfahrungsbericht

Da die Arbeiten zu unserem Buch über die 6D Mark II schon recht weit fortgeschritten sind, komme ich endlich wieder dazu, mich dem Blog widmen zu können. Ich habe inzwischen einige Erfahrung sammeln können. Ich besaß auch die erste 6D, jedenfalls bis sie mir auf Teneriffa geklaut wurde. Das einzige, was mich an der ersten 6D wirklich genervt hat war diese „Andeutung eines Autofokus-Systems“, das war für damals schon zuwenig. Um es vorwegzunehmen: Ich mag die EOS 6D Mark II, sie ist nicht perfekt (was allerdings keine Kamera ist, die ich kenne), aber Sie leistet sich auch keine Schwächen, die ihre Anwendung begrenzen würden.

Was Canon sehr gut gelöst hat, ist die Bedienung. Da liegt Canon ohnehin vorne, aber die 6D Mark II ist noch einmal etwas klarer geworden. So sind die Tasten auf der Oberseite einfach belegt. Ein Druck auf die Taste und eine Drehung den Hauptwahlrads reichen aus. Die AF-Feldwahl lässt sich direkt mit der entsprechenden Taste durchwählen. Der Body ist insgesamt gelungen, ergonomisch und durchdacht. Wenn ich überhaupt etwas kritisieren würde, dann die mickrige Abblendtaste. Aber die Funktion können Sie sich auch eine andere Taste legen lassen.

Der Touchscreen ist super und kann alles. Die Menüs lassen sich komplett bedienen, die Schärfe legen und Auslösen im Livebild ist auch kein Problem. Der Autofokus im Livebild ist großartig, ich habe mir angewöhnt, Porträts wird lichtstarken Objektiven fast nur noch im Livebild aufzunehmen. Der AF Bereich ist viel größer und die Gesichtserkennung sehr genau, auch bei Bewegungen. Der Sucher ist zwar auch sehr gut einsehbar, groß und klar, aber bei Porträts müssen Sie genau arbeiten, denn die Farberkennung, die bei Gesichtern helfen soll, kann nicht viel. Nikon macht das besser, dafür ist das Livebild bei Nikon schlechter zu verwenden.

AVD Nachtrennen mit der 6D Mark II

Die Bildqualität ist gut, der Dynamikumfang aber tatsächlich nicht berauschend. Die Farbdarstellung ist sehr gut, die einzigen Schwächen, die ich erlebt habe, lagen an Lightroom und nicht an dem, was aus der Kamera kommt. Ich hoffe das Lightroom 2017, das bald kommt, nicht nur an der Geschwindigkeit, sondern auch an den Farben etwas ändert. Bei schwachem Licht ist die Kamera nicht nur sehr gut zu bedienen, weil der AF gut mithält, sondern die Ergebnisse sind auch sehr brauchbar. Auflösung und Schärfe sind gut, der AA-Filter scheint viele Details zu erhalten. Der Bildschirm ist sehr gut abgestimmt, bei schwierigen Naturtönen können Sie die Kamera neben das Motiv halten und alles passt. Zumindest, wenn Sie einen Bildstil wie Standard eingestellt haben.

Die Akkudauer ist prima, allerdings zieht das GPS, wenn sie es eingeschaltet haben und die Kamera nicht richtig ausschalten. Ich habe beim Autorennen am Nürburgring den ersten Akku nach über 3400 Aufnahmen gewechselt, und das war nur ein LP-E6 und kein LP-E6N.

Livebild macht selbst am Supertele noch Spaß

Die SCN-Modi für Anfänger hätte man gerne weglassen können, allerdings stören sie ja auch nicht. Die beworbene elektronische Bildstabilisierung bringt wenig. 4K-Timelapse ist allerdings großartig, das hätte ich auch gerne in der 5D Mark IV.

Das Blitzsystem und Objektivangebot sind wie immer bei Canon großartig. Die 5D Mark IV ist sicher die in manchen Details professionellere Kamera, aber ich würde mir mit der 6D Mark II auch für fast jeden Job gut gerüstet vorkommen. Für Hochzeitsfotografie, People, Industriereportage, Naturfotografie, zum Teil Sport etc. ist sie sicher ein hervorragendes Werkzeug. Wenn Sie auf 4K verzichten können, ist die 6D Mark II auch gut im Video, der AF ist jedenfalls voll videotauglich, was man von einer Sony A9 z.B. nicht sagen kann.

Die alte 6D hat einen noch von bestimmten fotografischen Möglichkeiten ausgeschlossen. Ich erinnere mich an einen Tanz bei einer Hochzeit bei schwachem Licht. Der AF war unfähig, eine einigermaßen zufriedenstellende Trefferquote zu erzeugen. So etwas passiert mit der 6D Mark II nicht mehr, die Kamera kann alles, was man braucht. Manchmal ist dafür vielleicht der Livebildmodus zu verwenden, der ist jedenfalls so gut, dass Sie ihn nicht außer acht lassen sollten.

Makro mit der 6D Mark II

Macken gab es wenige, bei ein paar Blitzen brauchte ich eine neue Firmware, ein Ringblitz von Yongnuo wurde ausgemustert. Das Sigma 35er ART war im Livebildmodus nicht sauber zu verwenden, aber Sigma Japan ist wohl an einer neuen Firmware dran. Und nein, ich meine damit nicht die Objektivaberrationskorrektur, die sollten Sie bei Fremdobjektiven eh lieber ausmachen.

Wer über seine erste Vollformat, einen Nachfolger zur 6D oder einen Vollformat-Zweitbody zu vertretbarem Preis nachdenkt, dem kann ich nicht abraten.

https://www.rheinwerk-verlag.de/canon-eos-6d-mark-ii_4552/?GPP=westphalen

 

 

 

C-Log für die EOS 5D Mark IV

Besitzer einer EOS 5D Mark IV können ihre Kamera auf C-Log aufrüsten lassen. Das geht nur über den Service und wird kostenpflichtig sein (in den USA 99$, ich habe noch keinen Preis für Deutschland. Neue Kameras werden das ab Juli vorinstalliert haben. C-Log ist für professionelle Filmer interessant, die eine möglichst weiche Gradation aufzeichnen wollen, um später mehr Spielraum bei Grading zu haben. Canon spricht von 12 Blenden Dynamikumfang. Für Filmer, die ihre Aufnahmen möglichst unverändert nutzen möchten, ist das völlig uninteressant, weil die Ergebnisse ohne Nachbearbeitung sehr fade und matschig aussehen. Im Buch werden auch kostenfreie Alternativen beschrieben.

Von einem Firmwareupdate, das den 4K-Crop beseitigt und einen besseren Codec als MJPEG bietet, habe ich leider noch nichts Konkretes gehört.

 

Mehr Informationen:

http://www.canon.de/press-centre/press-releases/2017/04/extend-dynamic-range-and-simplify/

EOS 5D Mark IV: Neue Firmware im April

Gerüchte gibt es schon länger, nun verdichten sie sich und werden konkreter: Im April wird Canon wohl eine neue Firmware for die 5D Mark IV  veröffentlichen, die deutliche Verbesserungen im Video-Bereich bringen wird. Die Rede ist von folgenden Verbesserungen:

  • 4K-Video wird von einem größeren Bereich ausgelesen, so dass der Crop-Faktor nur noch 1,27 statt 1,74 beträgt, der alte Modus bleibt aber verfügbar.
  • Full HD wird von 3K runtergesampled, neuer 3K-Modus lässt sich aber auch direkt abspeichern.
  • Neuer Codec und Unterstützung von C-Log.

Je mehr Sensorfläche verwendet wird und je mehr gerechnet werden muss, desto wärmer wird die Kamera, man munkelt, dass es ein Hardware-Update geben wird, das sich auch in bestehende 5D Mark IV einbauen lässt und das die Wärme besser abführt. Auch ohne diesen Umbau wird das Firmware-Update laufen, es kann nur sein, dass die Kamera schneller wegen Wärme-Warnung aufhört aufzuzeichnen.

Ich werde mehr dazu schreiben, wenn aus den Gerüchten Fakten werden.

Unser Buch zur EOS 5D Mark IV

Fokus-Testgrafik für 5D-Mark IV-Buch

Im neuen 5D Mark IV Buch ist auf Seite 354 leider die Vorschau und nicht die Vektorgrafik gedruckt worden. Für die beschriebene Art der Fokuskorrektur ist das ohne Belang, da bei der empfohlenen Entfernung die Kamera eh nicht mehr auflöst, aber wer die Grafik auch für andere Zwecke gerne perfekt haben möchte, findet Sie hier zum Download:

Testgrafik als PDF zum Download

https://fotoschule.westbild.de/wp-content/uploads/2014/01/Siemens_Testbild-Westbild.pdf

Es ist ohnehin praktischer, eine einzelne Seite an der Wand zu befestigen, als das ganze Buch irgendwo aufzustellen. Die Verwendung der Grafik ist natürlich nicht auf die Leser meiner Bücher beschränkt, sie darf von jedem heruntergeladen und weitergegeben werden.

EOS 5D Mark IV erste Eindrücke

Die EOS 5D Mark IV ist zwar sehr nah an den anderen Bodies wie dem der 7D Mark II oder der 5DS R, ist aber ein wenig leichter geworden und fasst sich dennoch besser an. Die Beschichtung ist etwas rauher und der Body wirkt extrem steif. Sie ist besser abgedichtet, was man auch etwas am angenehmen Feedback der Knöpfe merkt. Der Bildschirm ist schärfer und kontrastreicher, dabei aber sehr farbgenau, der beste Kameramonitor, den ich bislang gesehen habe. Der Touchscreen ist großartig, ich möchte in Zukunft keine Kamera mehr ohne einen haben. Die Fokussierung mittels DPAF im Livebild-Modus oder im Video ist nahezu perfekt, ich muss ehrlich zugeben, dass ich sie bislang zu großen Teil verwendet habe, weil es gerade im Makro- und Naturbereich sehr schnell und intuitiv funktioniert.

Aus DPP4 ohne Anpassung

Aus DPP4 ohne Anpassung 420mm f8 1/500s ISO 2000

Die Farbwiedergabe gefällt mir sehr gut, die Kamera hat einen sehr schönen Sweetspot zwischen Auflösung, Empfindlichkeit, Dynamik und Farbwiedergabe getroffen. Was sich auf dem Papier eher unspektakulär las, ist in der Praxis schnell in echte Begeisterung umgeschlagen.

Die Möglichkeiten mit den Dual-Pixel-Raws sind auch spannend, Adobe hat schon bekanntgegeben, dass Sie an einer Unterstützung arbeiten. DIe Bokehverschiebung ist im Makrobereich sehr schön, man kann die Überlagerung der unscharfen Bereiche gut nachträglich optimieren. Falls die Hardware das zulässt, wäre es sehr schön, für alle anderen DPAF-Kameras wie die EOS 7D Mark II ein Firmwareupdate zu erhalten, die die Aufzeichnung von Dual-Pixel-Raws gestattet. Ich werde diesen Artikel später erweitern, aber mein Kurzfazit ist: großartig.

Canon 5D Mark IV ist da

Canon hat heute die neue EOS 5D Mark IV vorgestellt, die technischen Daten können Sie in aller Ruhe hier durchlesen:

http://www.canon.de/cameras/eos-5d-mark-iv/specifications/

Canon 5D Mrk IV Bild: Canon

Canon 5D Mrk IV Bild: Canon

Das wichtigste in Kürze:

  • 30,4 MP, 7 Bilder/s
  • ISO 100-32.000, erweiterbar 50-102.400
  • erhöhter Dynamikumfang wie schon bei der 80D und 1D X Mark II
  • AF bis f8 und -3LW, 61 Messfelder, erweiterte Abdeckung
  • 4K-Video in voller DCI-Auflösung (4.096 x 2.160) und 30fps (aber wohl nur mit einem Cropfaktor von 1,74x), FullHD mit 60FPS und ohne Crop
  • besserer Spritzwasserschutz und leichteres Gehäuse
  • Dual Pixel CMOS AF bis LW-4, Dual Pixel RAW (mehr dazu unten)
  • GPS und WIFI mit NFC
  • Monitor mit Touchscreen und 1,6 Mio Pixel
  • Belichtungsmessung und AF Tracking gegenüber der 5D Mark III deutlich verbessert
  • gleiche Akkus und Speicherkarten
  • Preis: 4065€, Lieferbar ab Mitte September

Grundsätzlich wirkt das für mich sehr rund, das wird eine sehr gut bedienbare Kamera mit klasse Bildqualität, die fast jeder Aufnahmesituation gewachsen sein wird. Der Cropfaktor beim 4K-Video ist eine Enttäuschung, weil er Weitwinkelvideo in 4K sehr schwierig macht, für Tierfilmer ist das aber eher ein Vorteil auch in Verbindung mit dem tollen Video-AF. Schade finde ich es auch, dass nicht die Gelegenheit genutzt wurde, schnellere Speicherkarte wie SD UHS II oder CFast zu unterstützen, so ist nach 21 Raws Schluss.

Dual-Pixel-Raw speichert beide Hälften eines Pixels und Sie könne die 3D-Information darin für drei verschieden Anwendungszwecke mit DPP einsetzen:

  1. Nachfokussieren nach der Aufnahme um bis zu 5 Mikroschritte, so lässt sich die Schärfe auch nachträglich noch exakt auf die Augen legen, wenn Sie leicht daneben war.
  2. eine seitliche Verschiebung (bezogen aufs Querformat) unscharfer Bereiche, so lässt sich die Abdeckung des Motivs durch Vordergrundunschärfe nachträglich verschieben
  3. ein leichtes Herausrechnen von Überstrahlungen und Reflexen

Vor allem der erste Punkt kann sich als wirklich nützlich erweisen, auch wenn Sie dadurch mit doppelter Raw-Dateigröße arbeiten müssen. Im Porträtbereich hat die 5D-Reihe wahrscheinlich jetzt schon eine deutliche Marktführerschaft.

Den Mehrpreis haben wir wohl hauptsächlich der Euro-Yen-Entwicklung zu verdanken:

http://www.finanzen.net/devisen/euro-yen/chart

 

Bild und Videobeispiele:
http://web.canon.jp/imaging/eosd/samples/eos5dmk4/

 

 

EOS 7D Mark II: Wifi-Adapter in SD-Kartenform kommt

Canon wird mit dem W-E1 einen Wifi-Adapter vorstellen, der Tethered Shooting mit der EOS 7D Mark II erlaubt. Ich vermute, dass das eine deutliche bessere Lösung als die EyeFi-Karten werden wird. Ich denke, dass dafür ein Firmware-Update für die 7D Mark II kommt und bin gespannt, was Canon da noch reingepackt hat. Die alte 7D wurde über Firmware auch noch einmal aufgewertet.

Die 5D Mark IV wird wohl am 24.8 vorgestellt, zusammen mit einem neuen 24-105L. Im September ist die Photokina und wir können mit einem ganzen Schub weiterer Ankündigungen aus der Fotobranche rechnen. Leider auch mit Preiserhöhungen, weil der Euro gegenüber dem Yen in den letzten 12 Monaten ca. 15% an Wert verloren hat.

 

Canon: Neuer Top-Blitz und Makro für das EF-M-System

Canon hat heute den Speedlite 600EX II-RT vorgestellt, der dem Vorgänger weitgehend ähnelt, aber thermisch optimiert wurde, so dass er 50% schneller blitzen kann, mit externem Akku CP-E4N sogar doppelt so schnell. Es gibt noch ein paar kleinere Änderungen, wie einen neuen Bounce-Adapter, aber der Geschwindigkeitszuwachs ist für Profis am wichtigsten. Leider wird er wahrscheinlich wieder anfangs zum Listenpreis von 699€ verkauft werden, während der Vorgänger unter 500€ angekommen ist und im Moment noch 100€ Cashback davon abgehen.

Die zweite Neuigkeit ist das EF-M 28mm 1:3,5 Makro IS STM, ein Makroobjektiv mit nur 28mm Brennweite, Vergrößerung bis 1,2fach und eingebautem Makrolicht, dessen Hälften einzeln oder zusammen geschaltet werden können.

das EF-M 28mm 1:3,5 Makro IS STM mit Makrolicht Bild: Canon

das EF-M 28mm 1:3,5 Makro IS STM mit Makrolicht Bild: Canon

Bei so kurzer Brennweite ist die Naheinstellgrenze mit 13mm ebenfalls sehr kurz, durch das Makrolicht wird das aber verwendbar. Das Objektiv wiegt nur 130g und hat einen Listenpreis von 369€. Das ist eine interessante Ergänzung zu einer EOS-M, allerdings bringt die Naheinstellgrenze Einschränkungen mit sich, gerade wenn Sie Insekten fotografieren oder das vorhandene Licht nicht abschatten möchten.

EOS 80D vorgestellt

Canon hat gestern die EOS 80D vorgestellt. Der Nachfolger der 70D hat nun 24MP, 45 AF-Punkte, die zum Teil bis Blende 8 und LW -3 funktionieren. Sie macht 60 FPS in Full HD, hat einen verbesserten Dual-Pixel-CMOS-AF und einen Kopfhörerausgang. Zusätzlich zu Wifi unterstützt sie nun auch NFC.

Bild: Canon

Bild: Canon

Interessant ist das neue EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS USM, das deutlich schneller fokussieren kann als sein Vorgänger und sich mit dem optionalen  Power Zoom Adapter PZ-E1 motorisch und auch vom Smartphone ferngesteuert zoomen lässt. Was der Sensor kann, ist noch nicht bekannt, die 1DX Mark II scheint deutlich besser geworden zu sein im Dynamikumfang, ich bin allerdings skeptisch, ob man diese Entwicklung auch der 80D anmerken wird (UPDATE: Wird man!), bei den ISO-Werten hat sich jedenfalls nicht viel getan. Es gibt wohl keine DSLR, mit der sich einfacher Video aufnehmen lässt als mit der 80D, nur schade, dass auf 4K verzichtet wurde.
Die Kamera wird sich wieder hervorragend bedienen lassen, eine schöne Größe und Gewicht haben und sich als „kleinste Profikamera“ von Canon einsetzen lassen, aber sie lässt auch ein wenig den frischen Wind, den man sich im Canon-Portfolio wünscht, vermissen. Hoffen wir, dass der mit der nächsten 5D kommt.

UPDATE: Es sieht so aus, als hätte Canon doch einen größeren Schritt gemacht als vermutet. Wie schon bei ersten und wieder verschwundenen Tests der EOS 1DX Mark II ist der Dynamikumfang im Vergleich zum Vorgänger deutlich größer geworden. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann das hier tun:
http://www.dpreview.com/news/7168986570/canon-shows-dynamism-eos-80d-breaks-new-ground-for-canon-low-iso-dr