Nikon D800 morgen

UPDATE: Ja, die D800 ist da. Die Canon-Objektive auch. Die Beispielbilder der D800 in voller Auflösung sind absolut überzeugend. Als Nikon-Fotograf wäre dies meine nächste Kamera.

Aller Voraussicht wird Nikon morgen die D800 vorstellen. 36MP, leicht, 4Bilder/s, mit Batterie-Pack 6/s, eine Version mit und eine ohne AA-Filter. Letztere wird einige Menschen von der Idee, eine Mittelformat-Kamera zu kaufen, abbringen. Noch ist es nicht offiziell, aber ziemlich sicher werden wir morgen mehr wissen. Es ist bekannt, dass ich mit Canon arbeite, aber ich bin kein Fan von irgendeiner Fotofirma. Ich freue mich über alles, was neu rauskommt und die Möglichkeiten der Fotografen erweitert. Würde ich mit Nikon arbeiten, stünde die D800 ziemlich sicher auf meiner Einkaufsliste. Ich hoffe, dass Canon bald etwas ähnliches bringt.

 

Apropos Canon. Auch Canon-Fotografen müssen sich nicht grämen, heute sind Bilder dreier neuer Objektive aufgetaucht (24-70L f2,8 II, 24mm 2,8 IS, 28mm 28 IS). Zur Vorstellung der 5D MK III oder einer ähnlichen Kamera in diesem Segment ist es auch nicht mehr lange, weil es bereits echte Bilder davon gibt. Wahrscheinlich wird der Februar nicht vorbei sein, bevor es verlässliche Neuigkeiten gibt.

Olympus bringt das neue OM-D System, Fuji hat die X1 Pro vorgestellt, Pentax die K-01, im Einsteiger-Segment kommen die Nikon D3200 und die Canon EOS 650D etc. Aber vergessen Sie nicht: Ihre jetzige Kamera wird deswegen keine schlechteren Bilder machen. Aber falls es nun trotzdem Zeit für etwas Neues wird, werde ich Ihnen das nicht  ausreden.

Schlitzverschluss in Highspeed

Für alle, die nur eine unscharfe Vorstellung davon haben, wie ein Schlitzverschluss abläuft: In diesem Video wird als Hochgeschwindigskeitsaufnahme gezeigt, wie 1/4000s bei einer Nikon D3 abläuft, man sieht gut, wie schmal der Schlitz bei so kurzen Zeiten wird.

https://youtu.be/fG5QedhroYQ

Auch der Hilfsspiegel, der hinter dem teildurchlässigen Hauptspiegel das Licht in die AF- und Belichtungsmesseinheit im Kameraboden reflektiert, ist gut zu sehen. Die Nikon D3 macht 9 Bilder/s, der Vorgang ist also hier über 100fach verlangsamt.

Polarlicht über Deutschland heute Nacht möglich

In Zeiten starker Sonneneruptionen können Polarlichter bis weit in den Süden wahrgenommen werden. Im Moment kommt wieder ein relativ starker Sonnensturm auf die Erde zu, so das es eine gewisse Chance gibt, dass heute Nacht auch über Deutschland Polarlichter sichtbar werden, über NRW z.B. soll es sogar klar bleiben.

Natürlich gibt es keine Garantie, aber vielleicht lohnt sich heute Nacht (24. auf 25.1) ein Blick an den Himmel Richtung Norden oder eine Fahrt mit der Kamera an einen dunklen Ort.

Update: sieht eher schlecht aus für heute:
http://helios.swpc.noaa.gov/ovation/Europe.html 

In Tromsø geht es aber ab:

http://polaris.nipr.ac.jp/~acaurora/aurora/Tromso/

http://virtualtromso.no/en/northern-lights/138-live-northern-lights-activity-and-forecast.html

und auf Fehmarn soll schon ein schwaches Leuchten sichtbar gewesen sein.

Wer im Norden dunkel wohnt und nach Norden blickt, hat jetzt eine gute Chance etwas zu sehen und eine noch bessere, etwas zu fotografieren (23.50 Uhr). Ich wünsche noch viel Glück heute Nacht.

 

Frohes Neues Jahr!

Allen Lesern und Nichtlesern wünsche ich ein gutes 2102, bzw. 2012.

Bleiben Sie gesund, machen Sie etwas draus und möge es ein schönes Jahr werden, auf das Sie gerne zurückblicken werden. Der Kameramarkt wird so spannend wie lange nicht mehr werden, aber das ist nicht alles.

Das Schaufenster stammt aus Lübeck, von innen gesehen stimmt die Reihenfolge, für 2012 wünsche ich Ihnen auch, dass sie öfter mal die Perspektive wechseln können.

Eine EOS 5D MkII für 1099€ ?

Eine neue EOS 5D MKII für 1099€ – zu schön um wahr zu sein? Trotzdem fallen genug Leute auf solche Angebote im Internet herein.

Vor einem Jahr habe ich meine Leser schon vor Betrug im Internet gewarnt. Weniger geworden ist das seitdem nicht, ich habe sogar neue Maschen entdeckt, wie etwa den Coupon-Kauf. Erst wenn 50 Leute ein Angebot angenommen haben, kommt es auch zu dem angebotenen Preis. Das hat den Vorteil, dass man die Opfer erstmal 2  Wochen Geld überweisen lassen kann, bevor der erste anfängt, auf seine Ware zu warten.

Häufig sind diese Seiten über eine Ltd. (Limited) Firma in London angemeldet. Die Hürden, eine Ltd. anzumelden sind minimal, auch für einen Betrüger ist so schnell und günstig eine Firma zu gründen. Oft sitzen solche Firmen auch in Asien, aber auch in Deutschland gibt es betrügerische Adressen. Gemeinsam ist allen, dass Ihr Geld nach einer Bestellung weg sein wird, Sie nie Ware erhalten und Sie an die Täter nicht oder nur sehr schwierig herankommen.

Das eine Seite professionell gemacht aussieht, dass sie etliche Sicherheitszertifikate aufweist, vielleicht sogar eine Webcam auf den Lagerbereich hat, all das sind keine Anhaltspunkte für einen seriösen Anbieter.

Googeln Sie nach dem Anbieter, gucken Sie in der Whois-Datenbank, wer hinter der Webadresse steckt und wie lange es sie schon gibt und schauen Sie in seriösen Bewertungsportalen nach, ob der Händler etwas taugt. Und wenn jemand deutlich günstiger ist als die Preise in den Preisvergleichsdiensten, dann vergessen Sie ihn sofort. Das geht nämlich nicht. Die Margen sind nicht so groß, dass jemand Ihnen 40% anbieten kann, ohne dabei deutliche Verluste zu machen. Das macht niemand, der nicht komplett wahnsinnig ist oder Sie betrügen möchte. Wobei Sie keine Angst vor den Wahnsinnigen haben müssen, das sind ausnahmslos Betrüger.

Beispiele betrügerischer Angebote (klicken zum Vergrößern):

Die Betrüger werben über Google-Anzeigen, die auch auf seriösen Seiten geschaltet werden (einer der Gründe, warum Sie hier keine Werbung finden), es gibt eigene Facebook-Fanseiten, manchmal tragen sie sich auch in die Preisvergleichsportale mit ein oder bieten Ihre Ware über ebay an.

Machen Sie sich immer schlau über den Anbieter, bevor Sie eine Bestellung abschicken, unterschätzen Sie nicht die Professionalität der Betrüger und vergessen Sie nicht, dass Sie auch beim Händler vor Ort oft sehr gute Angebote bekommen, ohne Risko und mit der Möglichkeit der Beratung und des Ausprobierens vor dem Kauf.

 Hier können Sie übrigens betrügerische Google-Anzeigen melden.

Google Chrome lernt endlich Colormanagement

für den Fotografen ist es ärgerlich, wenn seine Bilder im Web völlig anders aussehen als auf dem Computer. Ebenso ist es anstrengend, wenn alles Webseiten auf einem besseren Monitor schreiend bunt dargestellt werden. Ab Version 16 kann Google Chrome nun endlich Colormanagement. Diese Version ist momentan erst als Beta erhältlich, erfahrene Nutzer können sie hier herunterladen. Alle anderen werden beim nächsten regulären Update automatisch in den Genuss kommen. Ob ihr Browser Colormanagement vernünftig unterstützt, können Sie hier überprüfen. Wenn Sie dabei feststellen sollten, dass Ihr Browser nur ICC V2 und keine ICC V4-Profile unterstützt (wie Firefox im Moment), dann sollten Sie ihre Bildschirmprofile als ICC-V2 anlegen. Die meisten Kalibrationslösungen lassen einem da die Wahl. Wer nicht selbst kalibriert und einen einfachen LCD-Monitor ohne großen Farbumfang besitzt, der wird ohnehin keinen großen Unterschied spüren, da sein Bildschirm von Natur aus recht nah am im Web meist verwendeten sRGB-Farbraum liegt.

Große Dateien übertragen

Als Fotograf hat man häufiger Datenmengen von einigen zig oder hundert Megabyte zu übertragen. Während ich in der Großen Fotoschule noch yousendit.com nenne, benutze ich im Moment deutlich lieber wetransfer.com. Yousendit ist inzwischen auf 50MB beim kostenlosen Account beschränkt und nervt mit etlichen Wollen-Sie-nicht-Fragen, wetransfer macht 2GB ohne Murren und funktioniert sehr gut.

Wieder da – Dank an 1und1

Seit gestern Abend war dieses Blog nicht zu erreichen, das war zugegebenermaßen mein eigener Fehler, bzw. zwei Fehler. Das es so schnell wieder vollständig da ist, ist nur dem Support von 1und1 zu verdanken. Die haben mehr gemacht, als sie eigentlich mussten, deswegen hier mein herzlicher Dank an 1und1.

Übrigens: Wann haben Sie das letzte Mal ihre wichtigen Daten gesichert?

Geotagging mit Smartphones

Bislang habe ich meist meinen Garmin GPS-Empfänger mitgenommen, wenn ich meinen Bildern Ortsdaten hinzufügen wollte. Die letzten Male habe ich dafür mein iPhone verwendet und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Wenn Sie selbst ein iPhone besitzen (ab 3Gs, vorher macht das keinen echten Spaß), dann können Sie in iTunes nach „GPS“ oder „GPS logger“ bzw. „GPX“ suchen, und finden eine Vielzahl, oft kostenfreier, Apps, die GPS-Tracks im GPX-Format aufzeichnen können. Ich habe dann aber doch 2,39€ ausgegeben und MotionX gekauft, was zwar nicht perfekt ist, aber meine Anforderungen sehr gut erfüllt.

MotionX kann GPS-Tracks im Hintergrund aufzeichnen z.B. per Mail als GPX und KMZ verschicken. Ein Doppelklick auf die KMZ-Datei öffnet den Track in Google-Earth, wenn Sie dann dort das Häkchen vor Orte gesetzt haben, können Sie oft noch genauere Bezeichnungen für die Bauwerke oder Gegenden aus den Bildbeschreibungen bei Panoramio ziehen, als es die Karten- oder Satellitendarstellung allein vermag. Die GPX-Datei können Sie zur automatischen Ortseintragung und die Exif-Daten ihrer Bilder mittels GeoSetter verwenden. Eine nette Funktion ist auch das Speichern der Karten für die Offline-Verwendung, ich habe mir gerade eine detaillierte Karte von Teneriffa heruntergeladen, die ich vor Ort verwenden kann, ohne dafür ins Internet zu müssen. Das dauert leider manchmal recht lange, aber wenn man rechtzeitig weiß, welche Karten man benötigt, ist dies kein echtes Problem.

Noch ein Tipp: Wenn nur Gelegentlich einen Ort specihern möchten, reicht es, wenn Sie der Kamera im iPhone erlauben, ihren Ort zu verwenden. Dann werden die GPS-Koordinaten mit ins Bild gespeichert.

Wenn Sie Tipps für ähnliche Apps für Android und Nokia haben, würde ich mich freuen, wenn Sie diese den anderen Lesern in der Kommentarfunktion mitteilen.

Für Nokia soll sich der kostenlose Sportstracker eignen.

UPDATE: Inzwischen hat sich MotionX auch im tagelangen Dauerainsatz bewährt. Der Batterieverbrauch steigt zwar merklich, aber mit einem kleinen USB-Stecker für die Autosteckdose lässt sich das iPhone auch bei langen Reisen gut versorgen.

Vorsicht beim Internetkauf

Ich habe jetzt schon einige Male Werbeanzeigen bei Google als missbräuchlich gemeldet, die eine 7D für 790€ oder ein 5D MkII für 1290€ anboten. Die Links verweisen immer auf ein großes Shopsystem mit sehr vielen (zu) günstigen Angeboten, teilweise inklusive Webcam-Ansicht des Lagers, Trusted-Shops-Siegeln, frohen Kundenzuschriften und so weiter. Sie sitzen in China, London oder auch in Rostock. Gut gemacht und auf den ersten Blick für Unerfahrene nicht zu unterscheiden.

Ich kenne wirklich intelligente Leute, die ich davon abhalten musste, in solchen Shops zu bestellen. Tun Sie mir den Gefallen und befolgen Sie ein paar Regeln, bevor Sie eine Bestellung abschicken:

  1. Überprüfen Sie den Marktpreis bei Portalen wie idealo, heise oder ciao. Wenn jemand deutlich billiger ist, vergessen Sie ihn. Es gibt keine findigen Asiaten, die *den* Trick besitzen, etwas viel billiger als der Markt zu verkaufen. Allerdings kann man deutlich bessere Preise anbieten, wenn man ohnehin nie etwas liefert, für ein paar Wochen kassiert und dann den nächsten Internet-Shop aufmacht.
  2. Geben Sie den Namen des Anbieters in eine Suchmaschine ein. Wenn Sie auf eine lange Historie in Bewertungsportalen stoßen, ist das ein gutes Zeichen, wenn es den Laden erst seit ein paar Wochen gibt und bereits die ersten Warnungen da sind, müssen Sie die Finger davon lassen.
  3. Denken Sie an den Zoll, wenn Sie im außereuropäischen Ausland bestellen. Das vermeintliche Schnäppchen ist mit 20% Einfuhrzoll oft keines mehr.  Und beachten Sie die Lieferzeiten, denn wenn etwas aus Asien per Schiff kommt, kann das schon einmal 6 Wochen oder länger dauern.
  4. Achten Sie auf Grauimporte. Manchmal bekommen Sie Probleme, wenn Sie Garantiereparaturen in Deutschland durchführen lassen möchte und die erworbene Wahre nicht für den deutschen Markt bestimmt war.

Ich selbst kaufe den Großteil meiner Fotoausrüstung beim meinem Händler hier in der Stadt und greife manchmal bei Dingen, die in Ladengeschäften schwierig zu bekommen sind (z.B. High-End-Monitore, Infrarotfilter, Lichtformer) auf seriöse Internethändler zurück.

Objektive und Kameras im Internet

Die beste Art, die Qualität von Fotoausrüstung, die man erwerben möchte, zu überprüfen, ist ein Gang zum Fotohändler und die Erstellung eigener Testaufnahmen. Sobald die Wünsche exotischer werden, wird nicht mehr jeder Händler die entsprechende Technik vorrätig haben. Es gibt ein paar sehr nützliche Quellen im Internet, die Ihnen sehr klare Informationen liefern, anhand derer Sie die Qualität gut einschätzen können:

1. Die Objektivauflösungetests auf The Digital Picture

Sie können die Aufnahmen von ISO 12233 Testcharts verschiedener Objektive direkt miteinander vergleichen, indem Sie oben die Objektive und die Brennweite und Blende einstellen. Sie sehen auf dieser Seite das Testbild des Objektivs links, wenn Sie mit der Maus darüber fahren, das des Objektivs rechts:

The-Digtal-Picture.com

Der Link zeigt den Vergleich zwischen dem alten Canon EF 70-200 f2,8 und der ganz neuen Version, Sie können aber ebenso Nikon-, Sigma-, Tamron- oder Zeiss-Objektive anzeigen lassen.

2. Kameratests auf dpreview.com (englisch)

dpreview sitzt in London und gehört inzwischen Amazon. Die Seite erhält recht früh Testkameras von den Herstellern und testet sie ausführlich, auch mit Vergleichsaufnahmen von Konkurrenzprodukten. Wer die Qualität einer frisch auf den Markt gekommenen Kamera einschätzen möchte, findet keine detaillierteren Informationen als dort.

Test der Canon 60D auf dpreview.com

Sehr schön ist die Darstellung der Objektivqualität als Flashgrafik. Wer den Einfluss der Beugungsunschärfe in Abhängigkeit zur Blende intuitiv erfahren möchte, sollte sich diese interaktive Grafik näher anschauen:

MTF-Grafik des EF70-200mm f2,8 IS II

3. flickr

flickr ist eine Fotoplattform, auf der die Nutzer inzwischen über 5 Milliarden Bilder gespeichert haben. Ein Großteil davon hat noch seine Exif-Daten, weiß also, mit welcher Kamera und welchem Objektiv sie aufgenommen wurden. Zudem sortieren manche Nutzer Ihre Bilder in Gruppen, die nur Aufnahmen eines bestimmten Objetivs oder einer Kamera zeigen. So bekommen Sie leicht einen Überblick, wie sich eine Kamera oder ein Objektiv in der Praxis schlägt.

flickr-Kamerafinder Nikon D7000

Und wenn Sie z.B. überprüfen möchten, ob das 85mm f1,2 ein schönes Bokeh hat, dann verwenden Sie einfach die flickr-Suche:

flickr: 85mmf1,2

(alternative Suchbegriffe wie EF85mmf12L etc. funktionieren auch)