Canon hat gestern neue Produkte vorgestellt. Die EOS R8 ist eine abgespeckte EOS R6 Mark II in einem ähnlichen Gehäuse wie das der EOS RP. Der Sensor und damit die Bildqualität ist gleich, die Kamera schafft genau wie die R6 Mark II 40 Bilder pro Sekunde mit dem elektronischen Verschluss. Ein rein mechanischer Verschluss ist nicht vorhanden, wohl aber ein elektronische erster Verschlussvorhang mit mechanischem zweiten Verschlussvorhang (EFCS). Hier ist die Kamera mit 6 Bildern pro Sekunde nur halb so schnell wie die R6 II. Die R8 hat nur einen Speicherkartenslot, verwendet den kleineren LP-E17 Akku, hat keinen IBIS, unterstützt keinen Batteriegriff und die Sucherauflösung mit 2,36 MP ist etwas geringer als bei der R6 II. Die Wetterabdichtung ist ebenfalls nicht auf dem gleichen Level. Dafür ist die Kamera mit 1799€ UVP 1100€ günstiger und mit 461g auch ein Stück leichter.
Als Kit-Objektiv für 200€ Aufpreis oder 299€ einzeln kommt das RF 24-50MM f4,5-6,3 IS STM, dessen IS 4,5 Stufen Stabilisierung leistet. Wer eine Vollformat kauft, um bessere Freistellung zu erhalten, wird mit so einem lichtschwachen Objektiv kaum glücklich, wer den Weitwinkel und Normalobjektiv-Bereich günstig abdecken möchte und noch ein Telezoom wie das RF100-400mm f5,6-8 IS USM (674 €) dazu erwirbt, kommt recht günstig recht weit und das bei reisetauglichem Gewicht und videotauglichem Geräuschpegel.
Apropos Video: Die Kamera unterstützt 4K60 in 10 Bit aus Oversampling, die Qualität ist also sehr gut. Canon Log 3 ist ebenfalls an Bord.
Ebenfalls neu ist die EOS R50, eine sehr kompakte APS-C-Kamera, die sich eher an den Einsteiger richtet. Sie hat 24 MP und 4K-Video, einen sehr schnellen AF und schafft 12 Bilder/s mechanisch, 15 elektronisch. Allerdings nicht sehr lange, denn der Puffer ist klein und der SD-Kartenslot unterstützt nur UHS-I. Nach 7 Raws oder 27 JPEGs wird die Kamera deutlich langsamer. IS gibt es nur elektronisch oder im Objektiv und der elektronische kostet etwas Bildausschnitt. Deswegen sollte Canon schnellstens ein RF-S-Weitwinkelzoom auf den Markt bringen. Und einen günstigen Blitz für den Multifunktions-Zubehörschuh, denn die Kamera hat keine herkömmlichen Blitzkontakte mehr, allerdings einen eingebauten Blitz mit LZ 6. Mit dem AD-E1-Adapter lassen sich aber ältere Blitze oder Funkfernsteuerungen für das Studio verwenden. Die Kamera wird auch als Doppelzoom-Kit mit dem RF-S 18-45mm f4.5-6.3 IS STM und dem RF-S 55-210mm f5-7.1 IS STM angeboten (1179€ UVP, nur Body 829€).
Die R50 ist klar als Amateurkamera positioniert, wirkt aufgeräumt und „süß“. Wer einsteigt, sollte über das Kit mit den beiden Objektiven nachdenken, von 29-336mm auf Vollformat umgerechnet ist dann alles abgedeckt, damit kommt man auf einer Reise schon sehr weit und die Kamera wird wenig Frusterlebnisse liefern, weil mal irgendeine Szene oder ein Tier nicht mit dem AF erfassen konnte.