3 kleine Beobachtungen zum Fotomarkt

Canon hat die 90D und die M6 Mark II als spiegelloses Schwestermodell auf den Markt gebracht. Praktisch jeder Rezensent schreibt, dass die 90D im Livebild-Modus besser arbeite als mit dem optischen Sucher. Das war etwas, was ich zum Teil schon bei der 5D Mark IV feststellen konnte. Wenn ich mit dieser Porträts in Bewegung mit hochlichtstarken Objektiven aufnehmen wollte, dann erbrachte der Livebildmodus bessere Ergebnisse. DSLR ist nicht tot, aber es geht in die Endrunde, ich denke nicht, dass die Canon EOS 1D X Mark III und die Nikon D6, die im nächsten Jahr erscheinen, noch Nachfolger bekommen werden. Dafür werden spiegellose Sportkameras kommen.

Sony hat mit der α9 II einen Nachfolger zur α9 vorgestellt, der dieser in den technischen Daten fast gleicht. Das Update würde man Autos als Facelift bezeichnen und nicht als neues Modell. Die Kamera hat ein besseres Gehäuse, eine Netzwerk-Buchse und einen mechanischen Verschluss bekommen, der nun auch 10 Bilder pro Sekunde schafft statt 5. Der elektronische Verschluss bleibt weiter bei 20 fps, der Sensor ist der gleiche. Nicht einmal der Sucher wurde verbessert, wahrscheinlich ist der hervorragende Sucher der A7R IV nicht schnell genug oder Sony wollte bei diesem Release Geld und Entwicklungszeit sparen. Sony hat jedenfalls deutlich Dampf aus der Entwicklung genommen, auch die α6400 ist kaum berichtenswert gewesen.

Canon hat, wie ich schon schrieb, neue Firmwares für die EOS R und RP herausgebracht, die die Kameras wirklich enorm verbessern in Bezug auf den AF. Ich habe inzwischen den ersten Job mit der neuen Firmware fotografiert und möchte meine Empfehlung zum Update noch einmal deutlich wiederholen. Version 1.4 für die R und 1.3 für die RP sollten Sie möglichst bald aufspielen, falls Sie das noch nicht haben.

Zusammengefasst bleiben für mich drei Beobachtungen: DSLR geht dem Ende zu, Spiegellose sind, zumindest bei Sony, die ja schon länger dabei sind, inzwischen (vorerst) auch bei nur inkrementellen Updates angekommen und Software ist so wichtig geworden, dass Sie eine Kamera signifikant verändern kann und ihre Entwicklung der Hardware noch eine Weile hinterherläuft. Selbst Sony sagt, dass der neue Prozessor der α9 II mehr Raum für künftige Firmwares schafft. Diese Entwicklung ist nicht nur auf Kameras beschränkt, auch VW hat angekündigt, dass der nächste Golf zunächst nicht mit der vollen Software ausgeliefert werden wird.

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