„Neue“ Nikon D6

Nikon hat heute den Nachfolger der Nikon D5 vorgestellt. Viel Entwicklungsaufwand haben sie nicht hineingesteckt, Sensor und Bildschirm sind gleich, das AF-Modul wurde verbessert, der Livebild AF allerdings nicht. Es gibt nun eingebautes GPS. Das Video ist immer noch auf 4K 30fps beschränkt. Ein befreundeter Fotograf und D5-Nutzer war sehr interessiert an einer neuen Profikamera, IBIS und ein besserer Dynamikumfang und etwas mehr Auflösung hätten ihn sicher zum Umstieg veranlasst, so aber wird wahrscheinlich kaum jemand seine D5 ersetzen wollen, bevor sie nicht mehr zuverlässig zu verwenden ist. Sony hat bei seiner A9 II auch nicht gerade mit Neuigkeiten um sich geschmissen, aber Nikon hat das noch klar unterboten. Die spannendste Profikamera mit dem größten Fortschritt ist die 1D X Mark III, das wird kaum einen Nikon-Fotografen zum umsteigen veranlassen, aber für Erstkäufer einer Profi-DSLR wäre die Sache wohl ziemlich klar.

Mit der D5 wird Nikon wahrscheinlich kein Geld verdient haben, der Aufwand ist hoch und die Verkaufszahlen in der Klasse sind gering. Es ist wirtschaftlich sinnvoll, den Kostenaufwand gering zu halten, aber es sendet auch ein Signal, dass in diesem Bereich nicht mehr viel zu erwarten ist. Die Investitionen gehen in die Spiegellosen, DSLR läuft aus. Die F6 war die letzte analoge Profikamera von Nikon, die D6 wird wohl die letzte Profi-DSLR bleiben.

Ich selbst kann damit leben, ich habe nur noch eine DSLR im Einsatz, alles andere ist schon spiegellos. Ich denke auch, das spätestens im nächsten Jahr Spiegellose kommen werden, die wirklich echtzeittaugliche Sucher mit sehr wenig rolling shutter effect haben werden.

Und auch die nächsten Standard-Kameras werden schon Geschwindigkeiten bieten, die früher einer D5 oder 1DX Mark II vorbehalten waren, vor allem, wenn sie auf den mechanischen Verschluss verzichten können.

Die D6 ist immer noch eine super-solide Profikamera, aber Sie ist nicht mehr so State-of-the-Art, wie man das früher beim neuen Flaggschiff vorausgesetzt hat. 2020 wird trotzdem ein spannendes Kamerajahr.

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