Die EOS 5D Mark IV ist zwar sehr nah an den anderen Bodies wie dem der 7D Mark II oder der 5DS R, ist aber ein wenig leichter geworden und fasst sich dennoch besser an. Die Beschichtung ist etwas rauher und der Body wirkt extrem steif. Sie ist besser abgedichtet, was man auch etwas am angenehmen Feedback der Knöpfe merkt. Der Bildschirm ist schärfer und kontrastreicher, dabei aber sehr farbgenau, der beste Kameramonitor, den ich bislang gesehen habe. Der Touchscreen ist großartig, ich möchte in Zukunft keine Kamera mehr ohne einen haben. Die Fokussierung mittels DPAF im Livebild-Modus oder im Video ist nahezu perfekt, ich muss ehrlich zugeben, dass ich sie bislang zu großen Teil verwendet habe, weil es gerade im Makro- und Naturbereich sehr schnell und intuitiv funktioniert.
Die Farbwiedergabe gefällt mir sehr gut, die Kamera hat einen sehr schönen Sweetspot zwischen Auflösung, Empfindlichkeit, Dynamik und Farbwiedergabe getroffen. Was sich auf dem Papier eher unspektakulär las, ist in der Praxis schnell in echte Begeisterung umgeschlagen.
Die Möglichkeiten mit den Dual-Pixel-Raws sind auch spannend, Adobe hat schon bekanntgegeben, dass Sie an einer Unterstützung arbeiten. DIe Bokehverschiebung ist im Makrobereich sehr schön, man kann die Überlagerung der unscharfen Bereiche gut nachträglich optimieren. Falls die Hardware das zulässt, wäre es sehr schön, für alle anderen DPAF-Kameras wie die EOS 7D Mark II ein Firmwareupdate zu erhalten, die die Aufzeichnung von Dual-Pixel-Raws gestattet. Ich werde diesen Artikel später erweitern, aber mein Kurzfazit ist: großartig.
Hi Ich finde dei Beschreibung sehr gut. Benutze gerade noch eine 5D Mark III und habe leider Probleme mit dem fokussieren bei Filmaufnahmen.
Liebe Grüße
http://www.munyendo.com
Sehr geehrter Herr Westphalen,
ich bin von Ihrem Buch zur EOS 5D4 begeistert, insbesondere von den Infrarotfotos Seite 191 und 323. Ich habe mit meiner EOS 5D4 und dem Hoya R72 nun erste Gehversuche unternommen, leider kommen bei mir nur komplett rote Dateien raus, die nach dem Weißabgleich in der Nachbearbeitung nur noch s/w sind. Gleiches passiert, wenn ich von vornherein mit einem manuellen Weißabgleich auf grün fotografiere. Die digitale Objektivkorrektur der Kamera ist nicht aktiviert.
Als nächstes habe ich einen Filter (China) mit vermeintlichen 850 nm verwendet – da werden die Bilder dann komplett violett und nach dem Weißabgleich wieder nur s/w.
Ich bekomme also bei keiner Variante Fotos heraus, die in der Nachbearbeitung irgendwie farbig werden. Haben Sie eine Idee, woran das liegen könnte? Könnten die Filter evtl. zu „dicht“ sein oder muß man an der Kamera noch etwas besonderes einstellen?
Viele Grüße,
Ulf .
Sehr geehrter Herr Zingel,
ihr Filter ist nicht das Problem, ich vermute, dass Sie die Bilder in Lightroom nachbearbeitet haben. Da ist bei 2000K Schluss am warmen Ende, das ergibt bei 720nm aber immer noch knallrot. CaptureOne geht bis 800 Kelvin, das reicht. Sie können drei Dinge versuchen:
1. In LR so neutral wie möglich, dann in Photoshop weiterbearbeiten und nochmal kühler ziehen oder einen Neutralpunkt setzen.
2. in der Kamera einen Weißabgleich auf ein IR-Bild vornehmen und dann den Custom-Weißabgleich einstellen und JPGs mit aufnehmen. Die JPGs stimmen dann zumindest.
3. einen Raw-Konverter verwenden, der weiter in den Rotbereich geht, C1 macht es und Raw Therapee vielleicht auch.
Bei 850nm werden Sie nicht viele Farben hineinbekommen, es wird zwar nicht ganz SW, aber der Farbeindruck bleibt sehr schwach.
Wenn Sie bei einer Kamera den IR-Filter ausbauen (lassen), dann sind sogar mit Gelbfilter Aufnahmen wie diese möglich: https://www.instagram.com/p/Bk-deNUBEmS/
freundliche Grüße,
Christian Westphalen
Guten Morgen Herr Westphalen,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte in meiner ersten Nachricht vergessen zu erwähnen, daß ich die RAW-Dateien mit C1 entwickle.
Ich hab mir noch einen China-Filter mit 720nm organisiert, bei dem die Fotos nun grün (Bäume und Wiesen) und Magenta (Himmel) werden. Da kann ich dann mit sehr viel Nachbearbeitung irgendetwas rausbekommen, was irgendwie an ein Infrarotfoto erinnert, aber so „knallig“ wie im Buch wird es leider nicht.
Kann es evtl. an der Kamera liegen? Kann man ausmessen lassen, ob diese Serie der EOS 5D4 vielleicht einen stärkeren IR-Filter verbaut hat? Ich möchte ihn aber nicht ausbauen lassen – dafür war mir die Kamera einfach zu teuer.
Viele Grüße,
Ulf.
Moin Herr Zingel,
an der Kamera liegt es nicht, die sind alle gleich. Manchmal baut Canon noch eine Variante mit einem „a“ dahinter, die für Astrofotografie gedacht ist und die dann eine erhöhte IR-Empfindlichkeit hat: https://www.canon.de/pro/stories/how-eos-ra-supercharges-astrophotography/
Sie können mir gerne z.B. per wetransfer.com oder, falls sie googledrive oder dropbox lieber nutzen, darüber Raws zukommen lassen von den beiden 720er Filtern. Dann guck ich mir die mal an und kann vielleicht genauer Tipps geben.