Die Presseagentur Reuters hat einen neuen Leitfaden für ihre freien Fotografen herausgebracht. Die Fotografen sollen nun mit dem Kamera-JPEG arbeiten und höchstenfalls beschneiden und leichte Kontrastanpassungen vornehmen. Grund sind nicht nur Geschwindigkeitsvorteile im Workflow, sondern auch der geringere Bearbeitungsspielraum des Formats. So möchte Reuters sicherstellen, dass durch Überbearbeitung nicht Authentizität verloren geht. Auch wenn ich ein großer Fan des Raw-Formats bin, kann ich den Schritt verstehen. Dokumetarfotografie, die aussieht wie Renaissance-Gemälde, geht mir auch auf den Keks. Das hat es aber auch schon früher gegeben, als gerade die SW-Bilder exzessiv in der Dunkelkammer nachbearbeitet wurden. Wieviele Bilder kennen Sie, in denen der Himmel dunkler ist, als die Motivteile, die er beleuchtet?