Nikon Z6 und Z7 vorgestellt

Player 2 has entered the game (Nein, Player 3, ich habe die Leica SL vergessen. Apropos: Jetzt kommt vielleicht auch noch Panasonic als Nummer 5 nach Canon zum Vollformat-Spigellosen-Markt hinzu).

Nikon hat zwei spiegellose Vollformatkameras vorgestellt und meine Anforderungsliste aus https://fotoschule.westbild.de/2018/07/spiegellose-von-canon-und-nikon/ recht gut eingehalten. Bei der Batterielebensdauer bestehen zwar noch etwas Zweifel, aber es ist nicht auszuschließen, dass das durch Firmwareupdates noch sehr viel besser werden kann. Es gibt erste Berichte, dass die AF-Leistung bei schwachem Licht eher der letzten Generation von Sony-Kameras entspricht, als der aktuellen. Auch beklagen sich viele, das Nikon nur einen Speicherkartenplatz verbaut hat (XQD-Format). Eine Profikamera darf ruhig zwei haben, aber wenn die so umgesetzt werden, wie bei Sony, dann bleibt der Nutzen gering. Mir setzte in einer wichtigen Jobphase eine Karte aus und die Daten wurden auch nicht auf die Zweite geschrieben, zudem dauert der Vorgang bei Sony (Bilddatenbank wiederherstellen). Dass daraus keine sehr ärgerliche Lücke wurde, lag daran, dass wir zu zweit fotografiert haben, alleine hätte ich noch eine Canon als Backup zur Hand gehabt, die zuverlässiger arbeitet. Zudem ist ein Slot der Sony A7RIII nur UHS-I, so dass die Kamera deutlich langsamer wird, wenn man zwei Karten verwendet.

Nikon Z7 mit 35mm-Objektiv Bild:Nikon

Der Bajonettdurchmesser ist deutlich größer als bei Sony und das Auflagemaß kleiner, hier hat Nikon gelernt und eine sehr zukunftsfähige Lösung gewählt. Als Demonstration, was damit möglich sein wird, hat Nikon auch gleich eine 58mm-Objektiv mit f0,95 angekündigt. Als Zweitkamera sind die spiegellosen Nikons sicher schon interessant, da sich über den FTZ-Adapter die Nikon-F-Objektive gut weiterverwenden lassen. In der Gesamtleistung kommt auch eine Z7 nicht an Nikons D850 heran, die im Augenblick wohl die beste DSLR am Markt ist. Für einen ersten Versuch sind die Kameras durchaus gelungen und sie werden sicher von vielen Nikon-Fotografen ohne langes Nachdenken gekauft werden. Als Profi wäre es mir allerdings zu früh, ganz auf das spiegellose System zu setzen. Als Fotomarkt-Beobachter bin ich aber recht zufrieden, dass Nikon bei den grundsätzlichen Entscheidungen fast alles richtig gemacht hat, ein paar der anderen Details wird man über Software lösen können und den Rest in Version 2 oder 3 der neuen Kameraserie.

Man munkelt, dass Canon am 5.9. als dritter Spieler einsteigt, dann mit einer eher an den Einsteiger gerichteten Kamera, während die größere später kommt. Das würde zu Canon passen, die EOS 3 kam auch vor der EOS 1V, so kann neue Technik erstmal in der Breite getestet werden, bevor die Profiversion herausgebracht wird.

Ich bin gespannt auf ausführlichere Tests und freue mich über ein spannendes Fotojahr.

 

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