Canon EOS 90D und EOS M6 Mark II vorgestellt

Canon hat zwei neue Kameras vorgestellt, die sich sehr ähneln, da sie den gleichen Sensor verwenden. In den Details gibt es einige Unterschiede. Die Kameras stellen deutliche Updates zu ihren Vorgängerversionen da und lassen auf gute weitere Kameras hoffen. Bislang hat Canon bei 4K-Video zumeist nur einen kleinen Teil des Sensors ausgelesen, so dass sich im Video ein Cropfaktor von z.B. 1,74 im Verhältnis zu einer Fotoaufnahme ergab. Damit ist nun Schluss, beide Kameras verwenden die volle Sensorbreite.

Der Sensor löst 32,5 MP auf, erste Raw-Daten sehen auch nach einem guten Dynamikumfang aus. Die 90D schafft 10 Bilder pro Sekunde, auf eine EOS 7D Mark III sollten Sie deswegen nicht mehr warten, die wird wohl nicht mehr kommen. Die M6 Mark II schafft 14 Bilder pro Sekunde und hat einen Raw-Burst Mode, bei dem sie 30 Bilder pro Sekunde von 75% des Sensors auslesen kann. Kurz zum Vergleich: Die alte M6 erreichte 7 Bilder pro Sekunde bei 24MP und unterstützte nur full HD Video. Das ist also ein gewaltiger Schritt nach Vorne.

Die Eos 90D bietet einen elektronischen (leisen) Verschluss mit Belichtungszeiten bis zu einer 1/16.000s, der Akkugriff ist seit der 70D gleich geblieben. Mit 1299€ ist sie ein Stück teurer als die EOS M6 II (929€), der Unterschied relativiert sich ein wenig, weil der elektronische Sucher bei der M6 II ein Extra ist, dass knapp 200€ kostet. Wenn Sie EF-Objektive anschließen wollen, benötigen Sie auch den EF-EOS M Adapter, so dass es keine Preisfrage, sondern ein grundsätzliche System- und Ergonomiefrage ist, welche Kamera Sie bevorzugen.

Wenn Sie die Sensorauflösung auf Vollformat umsetzen, ergäben sich ca. 83MP, die immer noch recht schnell ausgelesen werden können. Wir dürfen also auch auf die hochaufgelöste EOS R gespannt sein, auch weil diese dann wohl IBIS, also Bildstabilisierung über den Sensor, mitbringen wird. Die R-Profizooms 15-35, 24-70 und 70-200mm, alle mit f2,8 und IS kommen dieses Jahr noch auf den Markt.

https://www.canon.de/cameras/eos-m6-mark-ii/specifications/

https://www.canon.de/cameras/eos-90d/specifications/

Canon: Vorsicht bei WLAN

Eine Reihe von Canon-Kameras besitzen ein Sicherheitsproblem, dass es z.B. ermöglicht, Schadsoftware auf die Kamera aufzuspielen. Das ist eher unwahrscheinlich und kann nur passieren, wenn Sie Ihre Kamera per WLAN in einer ungesichterten Umgebung verwenden. Näheres finden Sie unter:

https://www.canon.de/support/product-security/

Canon wird das Problem durch Firmware-Updates lösen, die nach und nach für die betroffenen Kameras veröffentlicht werden. Wenn Sie WLAN mit Ihrer Kamera verwenden, sollten Sie diese Updates einspielen, so bald sie verfügbar sind.

Neue Firmware für EOS R und EOS RP

Es gibt neue Firmwares für die EOS R (v1.3) und die EOS RP (v1.2), während bei der R nur die Unterstützung für das RF24-240mm F4-6.3 IS USM Objektiv hinzukommt, wird bei der RP auch ein Problem mit der Blitzsteuerung behoben, dass sich an einem dunklen Streifen oben im Bild bei externen HSS-Blitzen äußert.

Die RP würde ich jetzt updaten, bei der R können Sie auf das nächste Update warten (wenn Sie das 24-240 nicht besitzen), das schon für September erwartet wird und das den Augen-AF auf bei weiter entfernten Personen anzeigt und insgesamt den Autofokus verbessert. Das kommt für die RP wohl auch.

Das Firmware-Update für den AF ist nicht nur Kosmetik, sondern sieht sehr vielversprechend aus, eine Vorschau zeigt Canon unter:

https://youtu.be/uuQiqd-a32g

APS-C-Neuigkeiten von Sony

Sony hat zwei neue APS-C-Kameras vorgestellt, die Sony α6600, das neue Topmodell im APS-C-Bereich. Diese ist um Prinzip eine α6500 mit dem großen Akku der A7 III und den AF-Möglichkeiten der α6400. Mit 1599€ ist der Abstand zu einer Vollformatkamera preislich kaum noch gegeben. Mit 899€ deutlich günstiger ist die neue α6100, die keinen IBIS hat, den kleinen Akku und deren Sucher deutlich geringer aufgelöst ist. Die sonstigen Leistungsdaten unterscheiden sich weniger, als der Preisunterschied vermuten lässt. 11 fps bei 24 MP machen beide, das AF-System scheint gleich zu sein.

Etwas spannender sind die Objektiv-Neuvorstellungen, das Sony SEL 70-350mm F4,5 – 6,3 G OSS (899 €) und das Standardzoom Sony SEL 16-55 mm/2,8 G, die beide allerdings nur für APS-C gerechnet wurden.

Die Kameras sind fast eher Produktpflege als Neuvorstellungen, ich bin gespannt, ob Sony mit dem Nachfolger der A7S II noch eine Sensation im Köcher hat, die Konkurrenz bei Panasonic hat jedenfalls mit der 6K-Vollformat S1H schon sehr gut vorgelegt. Die native Dual-ISO-Unterstützung ist eine interessante Neuigkeit, ich bin auf erste Praxistests gespannt.